Trotz Erhöhung gibt es auch etwas Positives in Sachen Mehrwertsteuer zu berichten: dank intensiver Lobbyarbeit des Deutschen Musikverleger Verbands und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels wird es zu keiner Anhebung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Druckerzeugnisse, also Bücher und Noten, kommen. Die Lobbyarbeit seitens des Verbände spielte dabei eine große Rolle, denn den politischen Vertretern ist wenig bewusst, welche Konsequenzen eine „reguläre“ Besteuerung der Druckerzeugnisse für die Branche hätte.

Die angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent sorgt dagegen im Tonträgerbereich für Unmut. Prof. Michael Karnstedt, DMV-Vorstandsmitglied, bezeichnete die Änderung als Verrat an dem Kulturauftrag des Staates. "Tonträger mit Musik und Hörbücher werden so stark belastet, dass die Gefahr besteht, dass junge Menschen wieder mehr ihre Musik aus dem Internet illegal herunterladen", so Karnstedt. "Aber auch viele Musikkäufer würden dann noch weniger Tonträger kaufen als in den letzten Jahren, weil sie auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens große Belastungen hinnehmen müssten." Prof. Karnstedt forderte die Politiker auf, Tonträger und Druckerzeugnisse gleichzustellen und somit auch für Tonträger den reduzierten Mehrwertsteuersatz einzuführen.