Während der Durchsuchung in einem CD-Presswerk in Südhessen beschlagnahmte die Polizei einige tausend CD-Raubkopien. Betroffen waren Alben von Santana, Tina Turner und anderen Topstars. Gefunden wurde außerdem eine große Zahl illegaler Deep Dance Mixe.

Aufgefallen waren die in Umlauf gebrachten Raubkopien bereits zu einem früheren Zeitpunkt in mehreren europäischen Staaten. Die Fahnder des internationalen Tonträgerverbandes IFPI und die in Deutschland von der IFPI mit der Piraterieverfolgung beauftragte proMedia GmbH in Hamburg ermittelten ein verdächtiges Presswerk in Hessen. Grundlage hierfür war eine forensische
Untersuchung: Mikroskopisch kleine Spuren auf den Raubkopien lieferten wie Fingerabdrücke die entscheidenden Hinweise. Nach umfangreichen Recherchen wurde das Presswerk Ende Juli durchsucht. Diesmal fanden die Polizisten nicht nur einige tausend Raubkopien, sondern zudem auch mehrere Dutzend Siebe, die für das Bedrucken der Raubkopien (Siebdruck) genutzt wurden. Die Maschinen produzierten gerade Raubkopien, als die Polizei die Räume betrat.

Gegen die Betreiber des Presswerks wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Die geschädigten Musikfirmen gehen außerdem zivilrechtlich gegen die Betreiber vor. Das Urheberrechtsgesetz sieht in Fällen gewerbsmäßiger Produktion von Raubkopien hohe Geld- oder sogar Haftstrafen bis zu fünf Jahren vor. Die IFPI dankt den Ermittlungsbehörden für ihre engagierte Arbeit.

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