Wie gelingt Kulturelle Bildung für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche? Mit dieser Frage setzt sich ab sofort der im Dezember an den Start gegangene Qualitätsverbund „Kultur macht stark“ im Rahmen von Fachkonferenzen, Workshops und Online-Aktivitäten auseinander.
Kulturelle Bildung ist wichtig – für jedes Kind und für jeden Jugendlichen. Sie bereitet Freude, fördert die Persönlichkeitsentwicklung und stärkt das Selbstbewusstsein. Doch längst nicht alle Kinder und Jugendlichen haben die Möglichkeit, an außerschulischen Bildungsmaßnahmen teilzunehmen. Hier setzt das Programm „Kultur macht stark.
Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) an: Durch vernetzte Angebote soll bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen der Zugang zu vielfältigen Angeboten ermöglicht werden. In die Praxis umgesetzt wird das Programm gemeinsam mit 34 Bundesverbänden und -initiativen, die als Programmpartner außerschulische Maßnahmen der Kulturellen Bildung in lokalen Bildungsbündnissen fördern bzw. umsetzen.
Der Qualitätsverbund „Kultur macht stark" soll nun die fachpädagogische Qualitätsentwicklung dieses bundesweiten Förderprogramms mit unterstützen. Träger dieses Verbundes sind die Akademie Remscheid für Kulturelle Bildung und die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel.Der Qualitätsverbund „Kultur macht stark" richtet in diesem Rahmen Qualifizierungsworkshops und Regionalkonferenzen für Multiplikatoren/-innen und Fachkräfte der Bildungsbündnisse im gesamten Bundesgebiet aus.
Zum ersten Workshop in der Akademie Remscheid kamen Vertreterinnen und Vertreter der 34 Programmpartner zusammen, um sich zum Thema Qualitätssicherung auszutauschen und über mögliche Inhalte für Qualifizierungsworkshops zu sprechen. „Es ist uns ein großes Anliegen, den Qualitätsverbund gemeinsam mit den 34 Programmpartnern in engem Dialog und so partizipativ wie möglich umzusetzen“, erläutert Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Direktorin der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, die Grundsätze des Qualitätsverbundes. „Die inhaltlichen Fragestellungen werden sich aus den Konzepten und Interessen der Förderprogramme ableiten.“
Die Notwendigkeit, hier mehr in Qualifizierung zu investieren, wird durch Forschungsergebnisse, u. a. des 2. Jugend-Kultur-Barometers, gestützt. Diese belegen, dass Chancenungleichheit in der kulturellen Teilhabe abhängig vom Bildungshintergrund ist. So fehlt es hier vor allem an Multiplikatoren/-innen und Vermittlern/-innen im sozialen Umfeld bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlicher. Prof. Dr. Susanne Keuchel, Direktorin der Akademie Remscheid für Kulturelle Bildung, hat selbst in diesem Bereich geforscht und unterstrich auf der heutigen Tagung die Notwendigkeit, den Sozialraum junger Menschen mit einzubeziehen: „Zur konkreten Einbindung des Sozialraums von bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen fehlt es noch an ausreichend Erfahrungen und Strategien in der Kulturellen Bildung.
Erste Studien und Praxiserfahrungen belegen hier den wichtigen Stellenwert von partizipativen Ansätzen, der Einbindung jugendlicher Lebenswelten und Begegnungen auf Augenhöhe. Mit dem Qualitätsverbund bietet sich die Chance, die vielfältige Expertise von 34 Programmpartnern in diesem Kontext zu bündeln und so grundlegende Strategien zu erarbeiten“.
Ein erster Schritt in diese Richtung konnte im Rahmen des gemeinsamen Austauschs der Programmpartner geleistet werden. Diese benannten vier zentrale Themenfelder, die im Rahmen des Qualitätsverbundes zukünftig für Weiterbildungsmaßnahmen erschlossen werden sollen. So brachte die Auftaktveranstaltung in der Akademie Remscheid viele Ideen für die folgenden regionalen Veranstaltungen des Qualitätsverbundes „Kultur macht stark“.
Weitere Informationen:
www.buendnisse-fuer-bildung.de
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