MaerzMusik, das Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele, beginnt am 20. März. Zur Eröffnung präsentiert Les Percussions de Strasbourg den gewaltigen, vierteiligen Zyklus Erewhon von Hugues Dufourt für sechs Schlagzeuger und 150 Instrumente im Haus der Berliner Festspiele. Bis zum 29. März werden in den 10 Festivaltagen bei über 30 Veranstaltungen mehr als 60 Werke zeitgenössischer Komponisten zu hören sein, darunter 23 Deutsche Erstaufführungen und 10 Uraufführungen.

„Mit besonderer Spannung erwarten wir die Premiere der ersten Gemeinschaftsarbeit – sparkie: cage and beyond, revisiting ‘pretty talk for george brecht’ ­– von Michael Nyman und Carsten Nicolai am

26. März im Haus der Berliner Festspiele und die Uraufführung der gesamten Orchestertrilogie ...auf... von Mark Andre am 28. März mit dem SWR-Sinfonieorchester in der Philharmonie. An diesen beiden so unterschiedlichen Projekten zeigt sich exemplarisch die ganze Bandbreite, die MaerzMusik als Festival aktueller Musik immer demonstrieren will. Das experimentelle Erweiterungen der Vorstellungen von Musik in all ihren Facetten, auch mit extremen Mitteln, findet hier ebenso statt, wie die beeindruckende und beständige Suche, klassisch Vorgeformtes, wie zum Beispiel den Klangkörper Orchester, in neue Ausdruckswelten zu führen.“ – so Matthias Osterwold, der Künstlerische Leiter von MaerzMusik, bei der heutigen Pressekonferenz im Haus der Berliner Festspiele.

Polaritäten prägen die diesjährige Ausgabe von MaerzMusik. So werden aktuellste Arbeiten junger Komponisten und Komponistinnen aus Russland, Armenien und Zentralasien den oft schon zu Klassikern gewordenen Werken der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Avantgarde gegenübergestellt. Groß angelegte Zyklen für Orchester und Schlagzeug wie der riesige Makrokosmos von George Crumb sind zu erleben, aber auch die Kafka-Fragmente von György Kurtág, ein Zyklus von Klangminiaturen, interpretiert von der Sängerin Salome Kammer und der Geigerin Caroline Widmann und sparsam in Szene gesetzt von dem französischen Regisseur Antoine Gindt. Portraitkonzerte – am 22. März im Glashof des Jüdischen Museums zur Structural Resistance Group aus Russland, am 27. März zu Alvin Lucier und zum Abschluss des Festivals am 29. März zu Robert Ashley – ermöglichen einen konzentrierten Blick auf Arbeiten einzelner Komponisten bzw. Komponistengruppen, während gemischte Programme Themen und musikalisch sich gegenseitig Erhellendes erfahrbar machen. So stehen beim Konzert des Ensembles Contrechamps am 26. März im Kammermusiksaal der Philharmonie Orchesterwerke von György Kurtág, Franck Bedrossian und Dmitri Kourliandski sowie das Klavierkonzert von Beat Furrer auf dem Programm. Ausgezeichnete Interpreten zeitgenössischer Musik, vom Solo-Schlagzeuger Vladimir Tarasov über das Berliner Klarinettenduo Fagaschinski und Thieke, von klassischen Streichquartetten wie dem Kairos Quartett oder Quatuor Bozzini bis hin zu den Ensembles Ictus aus Brüssel oder eighth blackbird aus Chicago werden auftreten. Auch Komponisten werden als Interpreten aktiv sein: Valentin Silvestrov in seinem Konzert am 22. März im Glashof des Jüdischen Museums, Tigran Mansurian beim armenischen Abend am 23. März im Radialsystem V und Robert Ashley mit seiner unnachahmlichen Stimme zum Abschlusskonzert des Festivals am 29. März um 20.00 Uhr im Haus der Berliner Festspiele.

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