Mit einem Konzert des Ludwigsburger Festspielorchesters unter Michael Hofstetter werden am 8. Juni 2007 eine der ältesten und traditionsreichsten Festspiele in Deutschland feierlich eröffnet: die Ludwigsburger Schlossfestspiele, die in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag feiern. Auf dem Programm der facettenreichen Jubiläumssaison stehen mehr als 80 hochkarätige Veranstaltungen der Bereiche Konzert, Tanz, Oper und Schauspiel. Neben verschiedenen Aufführungen zum Gedenken an den 175. Todestag von Johann Wolfgang von Goethe, gehören zu den weiteren Höhepunkten der Saison Glucks selten gespielte Oper „Ezio“ sowie ein internationales Tanzprogramm mit fünf deutschen Erstaufführungen. Die Ludwigsburger Schlossfestspiele sind die größten Festspiele im Festivalland Baden-Württemberg und tragen als offizielle Landesfestspiele den Titel „Internationale Festspiele Baden-Württemberg“.

Wie schon zur Gründung im Jahre 1932, stehen auch die diesjährigen Festspiele ganz im Zeichen von Johann Wolfgang von Goethe, der vor 175 Jahren in Weimar gestorben ist. So sind Eröffnungs- und Schlusskonzert (8. Juni und 5. August) dem großen Dichterfürsten gewidmet: Zum Auftakt dirigiert Chefdirigent Michael Hofstetter Beethovens Musik zu Goethes „Egmont“ – mit dem Schauspieler Ulrich Tukur als Egmont. Zum Abschluss der Saison dreht sich alles um die wohl berühmteste Dramenfigur Goethes, den Faust. Auf dem Programm stehen „Faust“-Vertonungen von Hector Berlioz, Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Liszt. Auch dieses Konzert wird vom Ludwigsburger Festspielorchester unter Hofstetter gespielt.

Die Ludwigsburger Schlossfestspiele bringen außerdem eine Neuinszenierung von Goethes „Torquato Tasso“ auf die Bühne des alten Schlosstheaters (Premiere: 23. Juni, Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Nürnberg, Regie: Klaus Kusenberg). Schauplatz einer weiteren Goethe-Eigenproduktion ist die Bietigheimer Kelter, wo mit dem Singspiel „Erwin und Elmire“ (Musik: Johann André) ein Jugendwerk des Dichterfürsten neu inszeniert wird (Premiere: 12. Juli, Regie: Andreas Geier).

Zu den literarisch-musikalischen Goethe-Abenden gehören „Er sprach viel und trank nicht wenig“ mit dem Ensemble BonaNox (3. August), „Habt ihr aber die Liebe nicht, so ist alle Rede ein Wahn“ mit den Brüdern Michael und Hartmut Volle (27. Juli und 8. September) sowie „Reineke Fuchs“ mit dem Camas Quintett und Wolfgang Höper (7. September). Ferner hält der Literaturwissenschaftler Karl Otto Conrady einen Vortrag über Goethes „Edel sei der Mensch ...“ vor dem Hintergrund eines moralisch strittigen Todesurteils (1. Juli). Das gesamte Programm mit allen Veranstaltungen finden Sie unter www.schlossfestspiele.de.

Die Ludwigsburger Schlossfestspiele entstanden 1932 auch aus frühen denkmalpflegerischen Überlegungen heraus, da die seit 1918 leerstehenden Schlossanlagen kaum genutzt wurden. Hervorgegangen sind sie als Privatinitiative der Ludwigsburger Mozartgemeinde. Nach Festspielgründer Wilhelm Krämer übernahm 1971 Wolfgang Gönnenwein die künstlerische Leitung des Hauses. Seit 2005 liegt die Verantwortung des Festivals in den Händen von Prof. Dr. Wulf Konold (Künstlerischer Leiter) und Michael Hofstetter (Chefdirigent von Chor und Orchester). Die große Ludwigsburger Schlossanlage mit dem Residenzschloss und den Schlössern Favorite, Monrepos, der Porzellanmanufaktur, der Gartenanlage und der angrenzenden Barockstadt zählt zu den größten höfischen Bauwerken Deutschlands und wird auch als „schwäbisches Versailles“ bezeichnet.