Als internationales Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele ermöglicht MaerzMusik nicht nur das Kennenlernen neuester Entwicklungen zeitgenössischer Musik, sondern ist auch immer wieder Ort der Begegnung, ein beliebter Treffpunkt für Komponisten, Interpreten und Publikum. 10 Uraufführungen und 23 Deutsche Erstaufführungen werden während des Festivals vom 20. März bis 29. März präsentiert, wobei viele der Komponisten anwesend sein werden. Zur Eröffnung am 20. März im Haus der Berliner Festspiele hält der Komponist Dieter Schnebel die Begrüßungsrede.

Der Themenschwerpunkt „Amerikanische Avantgarde“ hat einige der wichtigsten Vertreter der „minimal und concept music“ nach Berlin gelockt. Der 2008 bei den Donaueschinger Musiktagen höchst erfolgreich wiederentdeckte Komponist Ben Johnston begleitet die Deutsche Erstaufführung seines Streichquartettes am 22. März im Glashof des Jüdischen Museums. Steve Reich wird zur Aufführung von Drumming (1971) im Kammermusiksaal der Philharmonie am 25. März anreisen. Seine jüngste Komposition Double Sextet wird am 27. März im Haus der Berliner Festspiele zu erleben sein – eine Deutsche Erstaufführung und ein Deutschlanddebüt des Ensembles eighth blackbird aus Chicago. Im Anschluss an dieses Konzert spielt das Curtis-Ensemble u.a. eine Auftragskomposition von MaerzMusik, ein Trio für Klarinette, Tuba und Violoncello von Alvin Lucier. Der für seine experimentellen Arbeiten zwischen Kunst und Wissenschaft berühmte Künstler wird fast während des gesamten Festivals in Berlin sein und sich gemeinsam mit Michael Nyman und Steve Reich an einer Podiumsdiskussion zum Thema American Avantgarde Revisited am 25. März beteiligen. Ebenfalls einen Kompositionsauftrag von MaerzMusik erhielt Christian Wolff. Der Sohn des Verlegers Kurt Wolff, 1941 in die USA emigriert, ist eine Zentral­figur der zeitgenössischen Musikszene in den USA und kommt persönlich zu der Uraufführung von For 2 Violinists, Violist and Cellist am 28. März. Zum Abschluss des Festivals am Sonntag, den 29. März steht der Stimmkomponist Robert Ashley im Haus der Berliner Festspiele gemeinsam mit dem MAE Ensemble Amsterdam auf der Bühne.

Selbst Engländer, aber immer am musikalischen Geschehen in den USA interessiert, ist der Komponist Michael Nyman – bekannt für seine Filmkompositionen unter anderem für Das Piano. Am 26. März wird er in der Sonic Arts Lounge die erste Gemeinschaftsarbeit mit Carsten Nicolai (alva noto) pretty talk for george brecht vorstellen.

Komponisten aus Russland sind beim Konzerttag am 22. März im Glashof des jüdischen Museums anzutreffen: Vadim Karrasikov, Sergej Newski, Boris Filanovski und Dmitri Kourliandski. Der gerade in Berlin lebende Komponist und DAAD-Stipendiat präsentiert insgesamt fünf Werke während des Festivals, darunter zwei Uraufführungen. „Eurasische Schwellen“ lautet der Titel des Konzertes am 23. März im Radialsystem V. Das Nieuw Ensemble aus Amsterdam und MaerzMusik haben gemeinsam Kompositionsaufträge vergeben und präsentieren nun die jüngsten Arbeiten der aus Kasachstan stammenden Komponistin Jamilia Jazylbekova, der Tadschikin Farangis Nurulla-Khoja, des Usbeken Artjom Kim und des armenisch-stämmigen Komponisten Petros Ovsepyan. Alle vier Komponisten werden persönlich anwesend sein. Natürlich ist auch Mark Andre, der in Berlin lebt, bei der Uraufführung seiner Orchestertrilogie …auf… in der großen Philharmonie mit dem SWR-Sinfonieorchester und Sylvain Cambreling persönlich dabei.

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