Der kleinen und intimen Gattung des Kunstlieds, die aktuell einen neuen Aufschwung und neue Wertschätzung erlebt, widmet sich das Netzwerk Liedwelt Rheinland. Das Projekt wird vom Land NRW als Netzwerkprojekt und vom LVR, dem Landschaftsverband Rheinland in Bezug auf den Aufbau der digitalen Plattform gefördert. Es vernetzt professionelle und nichtprofessionelle aktiv das Liedgut pflegende Künstlerinnen und Künstler, passive Zuhörer und Interessierte. Es bietet allen gemeinsam mit den Veranstaltern eine übergeordnete virtuelle, ideelle und materielle Dachorganisation.
Netzwerkpartner, die einen jährlichen Beitrag zwischen 18,24 € und 100 € (bei Premium Mitgliedschaft) bezahlen, haben über die digitale Plattform die Möglichkeit, ihre Angebote und Veranstaltungen zu bewerben – vom Hauskonzert bis zum großen Konzertsaal. Ebenso ist ein Austausch über Veranstaltungsorte, Repertoire oder auch Suche-Gesuche (suche Liedbegleiter oder Probenraum etc.) Teil des Konzepts. Doch die Liedwelt Rheinland soll auch Plattform sein für Fortbildungsangebote, die Stimme und Gesang betreffen. Neben den Netzwerkpartnern kann sich jede Institution und jeder Veranstalter auch als Multiplikator engagieren, beispielsweise durch das Auslegen der gedruckten Informationen zum Netzwerk.
Zum 10. September wird der erste Flyer erscheinen, der die Veranstaltungshinweise für die nächsten drei Monate sowie Informationen zur Liedwelt Rheinland beinhalten wird. Dieser Service wird für die Netzwerkpartner auch in Zukunft ein kontinuierliches Zusatzangebot zu der digitalen Plattform sein.
Die räumliche Verortung an der Rheinschiene knüpft an eine lange Liedtradition an: Schumann, Brahms und Mendelssohn waren nicht nur ausgezeichnete Liedkomponisten, sondern leiteten auch das Rheinische Musikfest, das bis zum Ende des 20. Jahrhunderts fast 200 Jahre existierte. Auch in dieser Tradition sieht sich das Netzwerk Liedwelt Rheinland und möchte die Liedpflege im Rheinland auch mit Bezug zu Historie und Politik, bis zu den berühmten Dichtern wie Heinrich Heine und Gottfried Kinkel bis in die heutige kompositorische Auseinandersetzung mit der Gattung fortsetzen.
Weitere Ziele sind somit, genreübergreifend zukunftsweisende Veranstaltungsformen anzuregen, um das Rheinland als Kulturlandschaft zu entdecken oder Verlinkungen zur klassischen Weiterbildung zu verankern – wodurch wiederum neue Publikumsschichten für die Veranstaltungen der Netzwerkpartner begeistert werden können.