Das Saarland bekommt im nächsten Jahr ein neues Festival. Rund 600.000 Euro stehen allein aus Landesmitteln für das grenz- und spartenübergreifende Festival zur Verfügung.
An der Ausschreibung hatten sich insgesamt 12 Bewerber*innen mit einem Konzept beteiligt. Die drei besten Bewerber*innen hatten heute Gelegenheit, ihr Konzept der fünfköpfigen Jury – bestehend aus Prof. Dr. Sebastian Nordmann, Stephanie Thiersch, Sylvie Hamard, Patrice Hourbette und Hans Peter Schneider – persönlich vorzustellen. Nach einer intensiven, abschließenden Beratung hat die Jury Kulturminister Ulrich Commerçon ihre Empfehlung mitgeteilt.

Kultusminister Commerçon: "Ich freue mich sehr, dass unsere Suche nach einem innovativen Konzept für das neue Musikfestival über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wurde und uns nicht nur gute saarländische Bewerbungen erreicht haben, sondern auch viele von außerhalb.“

Die zentrale Vorgabe war ein neues Festivalformat zu finden, das sich nicht an den üblichen Abgrenzungen zwischen den Musikstilen orientiert, sondern die aktuellen Schnittstellen und Mischungen der musikkulturellen Szene abbildet.

"Die Jury hat mir nach intensiven Beratungen gerade ihre Empfehlung mitgeteilt und ich folge diesem Vorschlag sehr gerne. Mit der künstlerischen Leitung des Festivals beauftrage ich das Team Nicole Johänntgen, Sebastian Studnitzky mit Julien Quentin,“ so Ulrich Commerçon. 

Für die Jury war es war keine leichte Auswahl, da wirklich sehr gute Konzepte eingereicht wurden, so Jurymitglied Hans Peter Schneider.
Das Votum der Jury zum Konzept des stilübergreifenden Kollektivs lautet: Das Team bietet einen non-elitären Ansatz mit einer sehr großen musikalischen Bandbreite von Klassik über Jazz, Funk bis Elektro. Die Qualität des Konzeptes überzeugte mit innovativem Ansatz, der alle Bevölkerungsschichten einbinden soll. Die Jury war sich einig: das Team Nicole Johänntgen, Sebastian Studnitzky mit Julien Quentin ist in der Musikszene hervorragend vernetzt und brennt für dieses Projekt.

"Das neue Festival lebt vom Miteinander unterschiedlicher Stile und Richtungen, die sowohl an bereits bekannten, als auch an neuen Orten präsentiert werden. Besonderer Wert liegt dabei auch auf der Förderung junger Talente unserer Region. Es wird sicherlich als neuer, überraschender Baustein im Spektrum der hervorragenden Festivals in Saarbrücken die saarländische und großregionale Szene bereichern. Ich freue mich schon sehr auf die Ergebnisse“, so Commerçon.

Und Nicole Johänntgen ergänzt: "Wir stehen für Musik und legen ab heute los mit der Suche nach ungewöhnlichen Veranstaltungsorten. Unser Team ist gut vernetzt. Erfahrungen aus meinem Projekt SOFIA, das Musikerinnen bei der Etablierung im Musikgeschäft unterstützt, und dem SOFIA-Festival bringe ich in das neue Musikfestival ein.“

Die Gewinner der Ausschreibung erhalten nun den Auftrag mit der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit ein Detailkonzept zur Umsetzung auszuarbeiten.

Hintergrund 

Die saarländische Saxophonistin, Komponistin und Musiklehrerin Nicole Johänntgen hat sich als Musikerin international etabliert und wurde mehrfach ausgezeichnet. 2013 gründete sie das Pionierprojekt SOFIA, das improvisierenden Musikerinnen bei der Etablierung im Musikgeschäft helfen soll, daraus entstand das SOFIA-Festival. Sie engagiert sich für den musikalischen Nachwuchs und hat 2015 den Kids Jazz Club ins Leben gerufen. Seit 2018 ist Nicole Johänntgen Saarland-Botschafterin.

Der international etablierte Musiker Sebastian Studnitzky studierte Jazz-Trompete und Klavier in Stuttgart sowie Komposition und Orchestration in Boston. Er ist Professor für Jazz-Trompete an den Hochschulen in Berlin und Dresden. Das von ihm 2014 gegründete XJAZZ Festival wurde aus dem Stand Berlins größtes Jazzfestival und findet 2019 zum sechsten Mal statt.

Als Kurator der Klassik-Konzerte wird Julien Quentin dabei sein, der seine Klavier-Ausbildung am Konservatorium in Genf erhielt und sein künstlerisches Diplom 2002 an der Indiana University erwarb. 2010 und 2012 war Quentin mit David Garrett in Deutschland auf Tournee, zurzeit beschäftigt er sich mit neuen Musikstilen und produziert elektronische Musik.

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