Das mit 6.500 EURO dotierte und seit 1997 von der Marion Ermer Stiftung vergebene Leipziger Jazznachwuchsstipendium geht im Jahr 2007 an das Trio LU:V mit Johannes Moritz, Timo Klöckner und Philipp Rohmer. Verliehen wird das Stipendium von der Stadt Leipzig und der Marion Ermer Stiftung während des traditionellen Doppelkonzerts mit dem Vorjahres-Stipendiaten (Oliver Schwerdt) und dem aktuellen Preisträger am 12. Juni 2007, 21.00 Uhr, im SPIZZ.
LU:V formierte sich im November 2005. Das Trio spielt eigene Kompositionen, die durch farbenreiche Klänge und Melodien stimmungsvolle Bilder entstehen lassen. Inspiriert von skandinavischen Sounds, Kammermusik und Electronics improvisiert LU:V mit minimalistischen Strukturen, die bis zu intensiver Interaktion gesteigert werden. Hierbei trifft Klangästhetik auf Noise, lebende Akustik auf feinsinnig eingesetzte Elektronik. LU:V erzeugt vielfältige Klangräume, in denen Musik atmen kann. Mit diesem Programm konnte das Ensemble nicht nur die Jury, sondern bereits vor einem Jahr das Publikum beim bundesweit ausgeschriebenen Jazznachwuchsfestival in der Moritzbastei überzeugen.

Johannes Moritz, 1980 in Leipzig geboren, studiert seit 2001 Saxofon, Klarinette und Komposition/Arrangement an der Leipziger Musikhochschule unter anderem bei Michael Arnold und Ralf Schrabbe. Er absolvierte ein Auslandsstudienjahr in Wien, belegte mehrere Workshops und ist Mitglied in der sächsischen und bayrischen Landesjugend-Bigband.

Timo Klöckner wurde 1984 in Hamburg geboren und studiert seit 2004 Jazzgitarre bei Christian Röver und Werner Neumann. Dazu nimmt er Ensemble-Unterricht u.a. bei Richie Beirach.

Philipp Rohmer, 1981 in Leipzig geboren, studiert seit 2003 Kontrabass bei Thomas Stahr und Pepe Berns. Er nimmt ebenfalls Ensemble-Unterricht und ist Mitglied der Hochschul-Bigband.

Alle drei Musiker konnten bereits in verschiedenen anderen Leipziger Formationen auf sich aufmerksam machen.

Ausschlaggebend für die Juryentscheidung war nicht nur die künstlerische Qualität des Ensembles, sondern insbesondere das laut Statut konkret zu beschreibende jazzmusikalische Projekt, welches mit Hilfe des Stipendiums realisiert werden soll. LU:V möchte hier nicht nur die für das Weiterkommen einer jungen Band unabdingbare erste CD produzieren. Finanziert werden soll mit dem Geld vor allem ein mehrtägiges Band-Coaching bei herausragenden Musikern, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung zeitgenössischer Musikformen und Improvisationsansätze leisten (bspw. Johannes Enders, Frank Möbus, Franz Hautzinger oder Nils Wogram).

Insgesamt überzeugte die Jury vor den anderen Bewerbungen sowohl der kollektive Ansatz mit seiner bereits vorhandenen und entwicklungsfähigen künstlerischen Qualität als auch der geplante intensive Arbeitsprozess mit professionellen Partnern.

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