Der Landesmusikrat Thüringen, der Dachverband der Musikverbände und -institutionen des Freistaates, erachtet es als unerlässlich, den geplanten gravierenden Einschnitt in die Thüringer Orchesterlandschaft durch die Fusion der Landeskapelle Eisenach mit der Thüringen Philharmonie Gotha so zu gestalten, dass ein leistungs- und zukunftsfähiger Klangkörper in Westthüringen entsteht, der in der Lage ist, seiner neuen Funktion und Stellung gerecht zu werden. Dies kann nur auf der Basis eines Orchesters mit einer künftigen Zielvorstellung der für ein B-Orchester vorgesehenen Mindeststärke von 66 Planstellen geschehen. Einer Fusion mit einem Stellenplan im bisherigen Umfang der Thüringen Philharmonie Gotha käme einer Abwicklung der Landeskapelle Eisenach gleich. Alle Versprechungen, das Kultur-Angebot in Eisenach aufrecht zu erhalten oder gar neu im Hinblick auf Ballett, Musical oder Alte Musik zu akzentuieren, wären Schall und Rauch.
Außerdem appelliert der Landemusikrat an alle beteiligten Träger und Kooperationspartner, die Rahmenbedingungen so auszugestalten, dass das bemerkenswerte Potential dieser Region mit dem Barocken Universum Gotha, den Eisenacher Theaterangeboten in Oper, Operette/Musical, Ballett und Sprechtheater, den kirchenmusikalischen Aktivitäten der Bachpflege in der Region und den Akteuren in der freien Musikszene und in der musikalischen Nachwuchsförderung zum Tragen kommen kann. Ein besonderer Appell geht hierbei an die Stadt Eisenach, sich gegenüber dem Freistaat zu dem bisherigen finanziellen Beitrag zu bekennen.
Ausgerechnet im Reformationsjahr 2017 in der Lutherstadt Eisenach die Musikpflege abzuwickeln, wäre denn doch wohl ein fatales Signal.