Größter Kulturverband Niedersachsens diskutiert mit Ministerpräsident Christian Wulff über Musikland Niedersachsen

Am 25. Oktober 2003 feierte der Landesmusikrat Niedersachsen in Anwesenheit von Ministerpräsident Christian Wulff und Kulturminister Lutz Stratmann sein 25jähriges Jubiläum.

Der Landesmusikrat im ist die Dachorganisation des Musiklebens in Niedersachsen; er konstituierte sich 1978 als Landesorganisation des Deutschen Musikrates.
Zur Zeit gehören 53 Landesverbände, Landesgruppen und Institutionen aus den Bereichen aller Musikberufe, der Musikausbildung, des Musizierens in der Freizeit und der Musikwirtschaft dem Landesmusikrat als Mitgliedsorganisationen an. Der Landesmusikrat repräsentiert damit mehr als 1/2 Million Bürgerinnen und Bürger, die sich in Niedersachsen professionell oder als Laien mit Musik befassen. Der Landesmusikrat wird durch das Land Niedersachsen institutionell gefördert und ist als Träger der Jugendarbeit anerkannt.

Gemeinsam mit Ministerpräsident Christian Wulff diskutierte die Mitgliederversammlung des Landesmusikrates am gestrigen Samstag im Rahmen eines Podiumsgespräches über die Absicht der neuen Landesregierung, ein Konzept für ein „Musikland Niedersachsen“zu entwickeln. Der Landesmusikrat erwartet ein „Musikland“ als „vernetztes System“, um das
· kulturelle Image des Landes weiter zu festigen
· bestehende Musikkultur in Breite und Spitze zu sichern
· neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Musikkultur zu schaffen.

Der Landesmusikrat betrachtet es gerade in diesen Zeiten der dramatischen Haushaltslage als Zeichen der Anerkennung, dass das Landeskabinett in Aussicht gestellt hat, einen Betrag von bis zu maximal 7,2 Mio. Euro zur Errichtung eines Neubaus für eine Landesmusikakademie in die Mittelfristige Finanzplanung aufzunehmen, wenn bis zum Ende des ersten Quartals 2004 ein schlüssiges Gesamtkonzepts vorgelegt wird. Hieran wird der Landesmusikrat intensiv mitwirken.
Die Landesakademie ist ein Kernbaustein des Musiklandes Niedersachsen. Weitere Bausteine müssen dazu kommen:

· Musikverständnis beginnt im Kindergarten. Jeder Erzieher, jede Erzieherin braucht musikalische Grundkompetenzen. Dafür sind Programme gemeinsam mit dem Kultusministerium zu entwickeln.
· Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen muss gestärkt und gesichert werden, denn hier entsteht eine musikalische Breitenbildung und ein Musikkulturverständnis in allen Gruppen der Bevölkerung, die das Publikum von Morgen sein werden.
· Schule und Musikschule, Musikvereine, Kirchenmusik und die Musikszene müssen zusammenarbeiten. Dazu sind die „Kontaktstellen Musik“ zu stärken.
· Niedersachsen muss sich in der Musikkultur stärker an internationalen Leistungsstandards orientieren. Die „Internationale Akademie zur Förderung musikalisch Hochbegabter“ wäre ein grundlegender erster Schritt auf diesem Wege.
· Die Musikwirtschaft mit dem Instrumentenbau, den Musikgeschäften und Musikverlagen, der Studioszene, den Konzertveranstaltern sowie der Festivallandschaft mit ihren vielen Facetten erwirtschaftet mit etwa 2.400 Unternehmen 2,9 Mrd. € Umsätze jährlich. Sie muss stärker als bisher als chancenreicher Wirtschaftsfaktor Berücksichtigung finden.
Quelle: LMR Niedersachsen

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