Am gestrigen Mittwoch wurde der Koalitionsvertrag der neuen grün-schwarzen Landesregierung in Baden-Württemberg veröffentlicht. Darin wird dem Musikland eine große Aufmerksamkeit zugesprochen. Mit einem Etat von 13 Milliarden Euro wird das baden-württembergische Kultusministerium - erstmals von den Grünen besetzt - das finanziell gewichtigste. Es soll sowohl mehr Transparenz in der Kulturförderung geschaffen als auch die Kultur in der Breite gefördert werden. Auch die Weiterentwicklung neuer Förderinstrumente für Kunst und Kultur im ländlichen Raum steht im Fokus.
Weitere wesentliche Eckpunkte für die Musik sind:
- Einrichtung zweier Hochbegabtengymnasien Musik in Freiburg und Mannheim
- Bekenntnis zur musikbetonten Grundschule
- Etappenweise Erhöhung der Chorleiter- und Dirigentenpauschale in der Amateurmusik
- Beginn eines Dialogs mit dem Ziel der Zertifizierung freier Musikschulen
Der Präsident des Landesmusikrats Baden-Württemberg, Prof. Dr. Hermann Wilske, zeigt sich hocherfreut: "Heute ist ein guter Tag für die Musik in Baden-Württemberg. Ich vermag mich an keine Koalitionsvereinbarung zu erinnern, in der die Belange der Musik derart präzise und umfangreich dargestellt wurden. Stellvertretend sei auf die beiden projektierten Hochbegabtengymnasien in Freiburg und Mannheim hingewiesen. Sind selbige realisiert, haben wir an allen fünf Musikhochschulstandorten des Landes ein solches Gymnasium. In ihrer Internationalität waren unsere Musikhochschulen immer schon vorbildlich. Mit der Anbindung an ein Gymnasium erhalten nun vermehrt hochbegabte Landeskinder die Möglichkeit, Schule und künstlerische Ausbildung miteinander zu vereinen. Der Landesmusikrat dankt ausdrücklich den Mitgliedern der AG Kultus bei den Koalitionsverhandlungen für deren Engagement zugunsten der Musik. Die Ergebnisse bedeuten nicht nur einen signifikanten Fortschritt für das Musikland Baden-Württemberg, sie legen zugleich auch Zeugnis davon ab, welch unverzichtbare Bedeutung föderalen Strukturen für die Entwicklung von Kultur zukommt.“