Mit Verwunderung reagiert die Landeshauptstadt Stuttgart auf Medienberichte, wonach die Sanierung des Stuttgarter Opernhauses wegen Baukostensteigerungen auf der Kippe stehe.
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper stellte klar: „Wir haben in Sachen Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der Staatsoper mit dem gemeinderätlichen Grundsatzbeschluss vom Juli 2021 ein kraftvolles Zeichen gesetzt für die Zukunft unserer Württembergischen Staatstheater. Und der Gemeinderat hat im Mai 2022 in einem nächsten Schritt den Vorprojektbeschluss gefasst. Ich schlage vor, dass wir jetzt die Entwurfs‐ und Genehmigungsplanung vorantreiben, auf deren Grundlage die Kosten konkretisiert und erörtert werden können.“
Nopper weiter: „Wir sollten bei diesem Jahrhundertprojekt, dessen Planung und Umsetzung sich über viele Jahre hinziehen wird, nicht rasten und nicht ruhen. Unser Opernhaus hat zwar nach wie vor ein großartiges Flair, aber es ächzt und stöhnt unter seinem fortgeschrittenen Alter. Es ist ein baulicher Sanierungsfall, der noch dringlicher zu erneuern ist als viele andere Opernhäuser landauf, landab in unserer Republik. Fast alles ist in die Jahre gekommen und nicht mehr auf dem neuesten Stand von Technik und Kunst. Wir müssen dringend zur Tat schreiten – auch in schwieriger Zeit. Deswegen sind wir zuversichtlich und frohen Mutes, dass die Landesregierung am 26. Juli den Weg für weitere Planungen freimachen wird.“
Klares Votum der Zufallsbürger
Der Erste Bürgermeister Dr. Fabian Mayer betonte: „Jedes Jahr, das wir später anfangen bzw. später fertig werden, kostet die Steuerzahler mindestens 30 Millionen Euro.“ Als Leiter des Referats für allgemeine Verwaltung, Kultur und Recht betreut er die anstehende Sanierung und Erweiterung des Opernhauses seit 2016. „Wir haben über die Jahre hinweg viel diskutiert, haben die Bedarfe gutachterlich überprüft und die Planung stetig weiterentwickelt sowie eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Es gab ein Beteiligungsformat mit Zufallsbürgern aus dem ganzen Land, die uns mit einem überwältigend klaren Votum ihre Unterstützung gegeben haben. Der Weg, den wir gemeinsam eingeschlagen haben, ist richtig. Er soll ja gerade dazu führen, dass wir im nächsten Schritt Klarheit über Architektur und Kosten des Vorhabens bekommen, was sich aktuell auch das Land wünscht.
Innerhalb der Stuttgarter Stadtverwaltung wurde mittlerweile eine feste Stelle für das Sachgebiet „Sanierung und Erweiterung der Württembergischen Staatstheater“ geschaffen. Für die Gründung der gemeinsamen Projektgesellschaft von Stadt und Land wird aktuell der Gesellschaftervertrag ausgearbeitet. Am 26. Juli findet die konstituierende Sitzung des Lenkungskreises Sanierung/Erweiterung Württembergische Staatstheater unter Federführung der Landeshauptstadt Stuttgart statt.