Das Land Brandenburg will Mehrheitsgesellschafter der Kammeroper Schloss Rheinsberg und der Musikakademie Rheinsberg werden. Das hat Kulturministerin Sabine Kunst den Gesellschaftern beider Einrichtungen heute schriftlich mitgeteilt und ihnen entsprechende Übernahmeangebote unterbreitet.

Dazu Kulturministerin Sabine Kunst: „Das Land engagiert sich schon jetzt finanziell in erheblichem Umfang in Rheinsberg. In einer Zeit, in der wir in Brandenburg den Haushalt konsolidieren, wollen wir hier in die Verantwortung gehen mit dem Ziel einer langfristigen Absicherung des Kulturstandortes Rheinsberg. Mit der Kammeroper und der Musikakademie haben wir in Rheinsberg zwei Perlen der Brandenburgischen Kulturlandschaft. Für die langfristige Sicherung dieses Kulturangebotes halte ich die organisatorische Verschmelzung beider Kultureinrichtungen bei gleichzeitiger Beibehaltung der künstlerischen Selbständigkeit für einen wichtigen Schritt. Neben zahlreichen Synergieeffekten, die sich so ergeben, wäre zukünftig auch eine institutionelle Förderung der Kammeroper Rheinsberg und damit deren langfristige finanzielle Absicherung möglich. Dass das Land als Hauptgeldgeber in die Verantwortung geht indem es Mehrheitsgesellschafter wird und damit einen entscheidenden Einfluss auf die Geschäftsabläufe erhält, ist für mich ein überfälliger Schritt“.

In ihrer Sitzung vom 2. Mai 2012 hatte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rheinsberg eine Verschmelzung beider Einrichtungen abgelehnt und den Bürgermeister beauftragt, über eine Beteiligung des Landes an beiden Einrichtungen unter Beachtung der unbedingten Beibehaltung der künstlerischen Selbständigkeit in Verhandlungen zu treten und Anteile der Stadt Rheinsberg an den Gesellschaften zum Verkauf anzubieten.

Aus Sicht des Landes kommt eine Landesbeteiligung aber nur in Betracht, wenn mit einer solchen Übernahme von Verantwortung auch die Möglichkeit einhergeht, einen der finanziellen Förderung der Einrichtungen entsprechenden Einfluss innerhalb der Gesellschaften ausüben zu können. Deswegen verfolgt das Land das Ziel, Anteile im Umfang einer qualifizierten Mehrheit, d.h. von mehr als 75 % beider Gesellschaften zu erwerben.

Von den öffentlichen Zuwendungen für die Musikakademie trägt das Land 97,5%. Die öffentlichen Zuwendungen für die Kammeroper stammen zu knapp 90% vom Land (57,5% FAG-Mittel).

Anteilseigner der Musikakademie Rheinsberg sind derzeit die Stadt Rheinsberg, der Landkreis Ostprignitz-Ruppin, der Landesmusikrat und der Kunst- und Kulturverein Rheinsberg. Anteilseigner der Kammeroper Rheinsberg sind zur Zeit die Stadt Rheinsberg, der Landkreis, der Freundeskreis der Kammeroper und der Kunst- und Kulturverein Rheinsberg. Die Stadt hält in beiden Einrichtungen derzeit die Mehrheit der Anteile.