An ihrem Gründungsort – der Burg Waldeck im Hunsrück – feierten am Montag, den 16. Oktober, die Mitglieder des Landesverbandes Soziokultur & Kulturpädagogik (LAG) mit geladenen Gästen ihr 25-jähriges Jubiläum. Staatssekretär Prof. Dr Salvatore Barbaro würdigte dabei in seiner Rede die Arbeit der Akteure: "Die Soziokultur und der Landesverband als ihr wichtigstes Sprachrohr und Beratungsorgan haben die rheinland-pfälzische Kulturlandschaft in den vergangenen Jahren wesentlich bereichert. Gerade Menschen, für die dies nicht selbstverständlich ist, können dank der soziokulturellen Einrichtungen und Initiativen Konzerte, Kunstausstellungen und vieles mehr landesweit erleben. Mit ihren Ideen und Angeboten, aber auch als genaue Beobachterin gesellschaftlicher Verhältnisse und Veränderungen wird die Soziokultur heute mehr denn je gebraucht – und dabei selbstverständlich auch von Landesseite unterstützt.“
Die Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck – ein Mekka der Liedermacherszene schon weit vor dem Beginn der soziokulturellen Bewegung – ist Gründungsmitglied des Landesverbandes und war auch 1992 Ort, an dem die LAG gegründet wurde. Die Tuchfabrik in Trier, die Kulturfabrik in Koblenz, das Haus Felsenkeller in Altenkirchen, das Haus am Westbahnhof in Landau, Pegasus e.V. in Plaidt, das Jugendkulturzentrum Lahnstein sowie die heute nicht mehr existierenden Kulturinitiative Hunsrück und Bell Vue in Bell/Hunsrück waren weitere Gründungsmitglieder.
In den zurückliegenden 25 Jahren der soziokulturellen und kulturpädagogischen Entwicklung in Rheinland Pfalz hat sich die Zahl der Mitglieder des Verbandes auf 25 erhöht. Seit 2002 sind dabei auch die Jugendkunstschulen und die kulturpädagogischen Akteure im Verband organisiert. "Sowohl die Einrichtungen wie auch der Verband haben in den vergangenen 25 Jahren deutlich gemacht, was soziokulturelle und kulturpädagogische Arbeit in den Einrichtungen und Initiativen in der Stadt, aber auch in den ländlichen Regionen leisten kann. Das hat dazu geführt, dass heute die soziokulturellen Einrichtungen und Initiativen im Land aus dem kulturellen Leben nicht mehr wegzudenken sind“, so Margret Staal vom Vorstand der LAG.
Soziokulturelle wie auch die kulturpädagogische Arbeit ist ausgerichtet auf eine enge Verknüpfung des Alltagslebens der Menschen mit Kunst und Kultur sowie auf eine breite Nutzerschicht. Mit den unterschiedlichsten Veranstaltungen und Projekten ermöglichen Soziokultur und Kulturpädagogik kulturelle Teilhabe und kreative Selbsttätigkeit von Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und jeden Alters. Die Einrichtungen arbeiten niederschwellig und sind erreichbar für alle, eben auch vor Ort in Stadtteilen oder ländlichen Regionen.
Die erfolgreiche Arbeit in den Einrichtungen geschieht immer wieder unter schwierigen finanziellen Bedingungen und einem hohen Maß an Selbstausbeutung. Eine der wichtigsten Aufgaben des Landesverbandes wird deshalb auch in Zukunft das Engagement für eine Verbesserung auch der finanziellen Rahmenbedingungen für die erfolgreiche und gesellschaftlich wie kulturpolitisch wichtige Angebote der Soziokultur und Kulturpädagogik sein.