Der Deutsche Bühnenverein hat sich auf seiner Jahreshauptversammlung 2009 in einer sehr engagierten Diskussion mit den Gefahren für das Ensemble- und Repertoiretheater befasst. Diese liegen insbesondere in dem dauerhaften Abbau von Arbeitsplätzen und der zunehmenden Anzahl von Gastverträgen. In den letzten 15 Jahren gingen 7.000 Arbeitsplätze bei den Theatern und Orchestern verloren. Gleichzeitig ist die Anzahl der Gastverträge von 8.000 auf 18.000 Verträge gestiegen. Diese Entwicklung darf sich aus Sicht des Bühnenvereins gerade angesichts der globalen Finanzkrise, die zugleich auch eine Gesellschaftskrise ist, nicht fortsetzen. Einstimmig haben sich alle in Leipzig versammelten Intendanten, Kulturdezernenten und Verwaltungsdirektoren für den Fortbestand des Ensemble- und Repertoirebetriebs ausgesprochen. Denn:

• Ensemble und Repertoire stehen für eine kontinuierliche künstlerische Arbeit
• diese kontinuierliche Arbeit erlaubt die notwendige Reflexion der gesellschaftlichen Realität
• diese Reflexion ist gerade in Krisenzeiten unentbehrlich, um der ökonomischen Ideologie des ewigen Wachstums ästhetische Werte entgegenzusetzen
• durch die Kunst findet die Gesellschaft einen inneren Zusammenhalt
• zu dieser Arbeit am gesellschaftlichen Zusammenhalt gehört eine kontinuierliche ästhetische Bildung, vor allem von Kindern und Jugendlichen
• die kontinuierliche ästhetische Bildung wird ausschließlich durch Ensemble und Repertoire vor Ort gewährleistet