Die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters wird am Sonntag (5. Januar) in Vertretung für Bundeskanzlerin Angela Merkel an der feierlichen Wiedereröffnung der Prager Staatsoper teilnehmen.
Monika Grütters erklärt vorab: "In der Prager Staatsoper sind die deutsche, tschechische und europäische Kulturgeschichte eng miteinander verflochten - die heutige Wiedereröffnung nach mehrjähriger Restaurierung spiegelt eindrucksvoll diese tiefe kulturelle Verbundenheit.“
Das historische Opernhaus, das zu den schönsten Theatergebäuden Europas zählt, wurde vor über 130 Jahren als Prager Deutsche Bühne gebaut und beherbergte später das Neue Deutsche Theater. Die Staatsoper steht derzeit unter der Leitung des deutschen Dirigenten Karl-Heinz Steffens. Monika Grütters hob hervor: "Bis heute wirkt die Tradition des Neuen Deutschen Theaters nach, und es ist wohltuend, wie diese Verbindung zwischen unseren beiden Ländern über die Musik nicht zuletzt in dem eigens hierfür errichteten Dokumentationszentrum gewürdigt wird.“
Das Galakonzert wird – wie zur Theatereröffnung am 5. Januar 1888 - mit Auszügen aus Richard Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg“ eröffnet. Auf dem Programm stehen außerdem Werke und Melodien aus Opern, die gleichermaßen für die Geschichte der Staatsoper wie für deren europäische Verbindungen stehen.
Am Montag trifft sich Kulturstaatsministerin Grütters mit ihrem Amtskollegen, Kulturminister Lubomír Zaorálek, zu einem Meinungsaustausch. Grütters wird Zaoràlek dabei über die Hauptvorhaben im Kultur- und Medienbereich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 informieren. Weiterhin beabsichtigt Grütters einen Austausch über Fragen der Erinnerungs- und Gedenkkultur, um auch gegenüber den tschechischen Nachbarn die immerwährende Verantwortung der Bundesregierung für die Aufarbeitung des NS-Unrechts zu unterstreichen.
In der Gedenkstätte Theresienstadt, mit der es zahlreiche Kooperationen BKM-geförderter Einrichtungen gibt, wird Kulturstaatsministerin Grütters einen Kranz im Gedenken an die Opfer des Ghettos niederlegen. "An diesem erschütternden europäischen Gedenkort offenbaren sich die verbrecherische Ideologie und das grausame Kalkül des NS-Regimes, das eine ganze Stadt zu einem Gefängnis machte. Theresienstadt mahnt jeden einzelnen von uns, jetzt und für alle Zeit, nicht zu vergessen, wohin Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung führen können, und eine klare Haltung dagegen zu beziehen“, so Grütters.
Auf dem weiteren Programm der Kulturstaatsministerin stehen außerdem ein Treffen mit Vertretern des sudetendeutschen Büros Prag, ein Besuch des Prager Literaturhauses deutschsprachiger Autoren sowie eine Besichtigung des Jüdischen Museums und des Jüdischen Friedhofs in Prag.