Im Rahmen der zentralen Veranstaltung der diesjährigen Berliner Stiftungswoche mit dem Schwerpunktthema ´Vom digitalen Leben in der analogen Welt´ erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Berlin: „Die Demokratisierung des Digitalen – die Durchsetzung demokratischer Grundregeln auch im Internet – halte ich für eine zentrale politische Herausforderung in unserer zunehmend digitalen Gesellschaft. Das Netz vergrößert unsere Freiheit, aber eben auch die Möglichkeiten, Regeln auszuhebeln oder zu umgehen. Hier stellt sich die Frage, wie wir Werte, die wir in der analogen Welt als konstitutiv für unsere Demokratie erachten, auch im digitalen Leben bewahren und verteidigen können.“

Staatsministerin Monika Grütters nahm in ihrer Rede Gelegenheit zu erläutern, „wie wir einen tragenden Pfeiler unserer Demokratie - die kulturelle und mediale Vielfalt - politisch gegen die Unterspülung durch einseitig wirtschaftliche Interessen sichern und damit auch vor digitaler Erosion bewahren können.“ Als zentrale Punkte sprach sie die Erfordernis eines modernen Urheberrechts an. „Kreative müssen auch im Netz angemessen an der Wertschöpfung beteiligt werden.“ Sie äußerte Kritik an der marktbeherrschenden Stellung von Google mit über 90 Prozent Marktanteil in Europa und Deutschland. „Die Auffindbarkeit von Inhalten bei Google wird zum Kriterium für publizistischen und wirtschaftlichen Erfolg. So können Informationsmonopole zu Deutungs- und Meinungsmonopolen werden. Das ist gefährlich für eine Demokratie.“ Als grundsätzliche Befürworterin des geplanten Freihandelsabkommens (TTIP) betonte die Kulturstaatsministerin zudem die Notwendigkeit klarer Garantien zum Schutz der kulturellen Vielfalt und der Meinungsvielfalt in dem Abkommen.