Bei dem Festkonzert der Deutschen Stiftung Musikleben in Berlin hat Kulturstaatsministerin Grütters die Bedeutung der Stiftung für die Nachwuchsförderung in der klassischen Musik unterstrichen. Hierbei habe es die Stiftung zu wahrer Meisterschaft gebracht, so Grütters.
Für ihr diesjähriges Festkonzert hatte die Deutsche Stiftung Musikleben in den Pierre Boulez Saal der Barenboim Said Akademie in Berlin geladen. Unter dem Motto "So klingt die Zukunft" gaben Stipendiaten und Alumni der Stiftung ihre Interpretationen zum Besten.
Junge Talente in Europa ausfindig zu machen, sie in Deutschland zusammen zu bringen und mit einer maßgeschneiderten Ausbildung musikalische Höchstleistungen herauszuarbeiten – dieser Aufgabe hat sich die Deutsche Stiftung Musikleben verschrieben. Mit großem Erfolg: "Dafür steht auch und insbesondere die eindrucksvolle Reihe der über die Jahrzehnte geförderten Künstlerinnen und Künstler, deren Karriere die Deutsche Stiftung Musikleben begleitet und beflügelt hat", betonte Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Konzertsaal.
Zu den besonders erfolgreichen Stipendiaten der letzten Jahre gehören die Geigerinnen Julia Fischer, Viviane Hagner und Baiba Skride, die Cellisten Eckart Runge und Wolfgang E. Schmidt, die Pianisten Alice Sara Ott und Igor Levit oder das Vokalensemble Singer Pur.
Dabei profitierten sie von einer Chance, von der jeder junge Musiker nur träumen könne, so Grütters weiter. "Von der Möglichkeit nämlich, sich eines der überwiegend historischen Streichinstrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds als Leihgabe zu erspielen und die eigene Ausdruckskraft mit den außergewöhnlichen Klangnuancen dieser charakterstarken Instrumente zu schärfen und weiter zu entfalten."
Als Zuhörer ließe sich nur ansatzweise erahnen, welche neuen Welten und Entwicklungsmöglichkeiten sich für Künstlerinnen und Künstler mit einem Instrument auftun, das ihrem Potenzial entspreche, erklärte die Staatsministerin. "Deshalb bin ich als Kulturstaatsministerin, aber auch als leidenschaftliche Liebhaberin klassischer Musik, dankbar, dass sich aus dem kleinen, anfangs nur mit 16 Instrumenten ausgestatteten Deutschen Musikinstrumentenfonds längst einer der größten seiner Art in ganz Europa entwickelt hat."
Der Musikinstrumentenfonds sei eines der erfolgreichsten Projekte privater und öffentlicher Partnerschaft, unterstrich Grütters. "Denn es sind vielfach private Treugeberinnen und Treugeber, aus deren Besitz die heute rund 200 Instrumente im Deutschen Musikinstrumentenfonds stammen – Menschen, die ihre wertvollen Instrumente einerseits in besten Händen wissen wollen und andererseits Freude daran haben, mit dieser Leihgabe die Entwicklung junger Künstlerinnen und Künstler zu fördern."
Den Treugeberinnen und Treugebern dankte Kulturstaatsministerin Grütters für ihr Engagement bei der Nachwuchsförderung. Sie seien wahre Liebhaber und würdige Besitzer dieser Schätze, die mittlerweile als Spekulationsobjekte begehrt seien und für hohe Summen als Geldanlage gekauft werden, um dann in irgendeinem Tresor zu verstauben.
1993 gründete die Deutsche Stiftung Musikleben gemeinsam mit dem Bund den Deutschen Musikinstrumentenfonds zur Förderung des Spitzennachwuchses in der klassischen Musikausbildung. Der Fonds hält hochwertige Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe bereit, darunter klangvolle Namen wie Gagliano, Guarneri und Guadagnini. Viele hervorragende Instrumente sind in den vergangenen Jahren aus Privatbesitz dazugekommen, unter anderem zwei Violinen von Antonio Stradivari. Die Instrumente werden in einem jährlichen Wettbewerb mit strengen Ausschreibungskriterien von einer Fachjury an den Spitzennachwuchs vergeben. Die jungen Musiker erhalten die Instrumente zunächst für ein Jahr, können die Leihfrist aber mit jedem neuen erfolgreichen Vorspiel bis zum 30. Lebensjahr verlängern.