Anlässlich des Auftaktkonzerts „Gedächtnis Buchenwald“ des diesjährigen Kunstfestes Weimar in der Weimarhalle am (heutigen) Freitag betonte Kulturstaatsminister Bernd Neumann in seiner Rede: „Ich begrüße es sehr, dass das Kunstfest Weimar mit einem Gedenken an Buchenwald beginnt. Die Fülle an Kunst und Kultur, die während des Kunstfestes in der Geburtstadt der deutschen Klassik und mit direktem Bezug zu ihr präsentiert wird, steht damit nicht isoliert: Sie wird gespiegelt in der anderen, in der dunklen Vergangenheit Weimars, die mit dem Namen Buchenwald verknüpft ist und die unauslöschlich zu unserer Geschichte gehört. Die Bundesregierung sieht es als ihre Aufgabe, die Erinnerung an diese Zeit wach zu halten und Verantwortung zu übernehmen. Das Nachdenken und der Austausch über das Erinnern ist das Kernelement unserer demokratischen politischen Kultur. Die Erinnerung an die NS-Terrorherrschaft wird durch das Wissen um die Singularität des Holocaust bestimmt. Dem systematischen Völkermord an den europäischen Juden als Menschheitsverbrechen bisher nicht kannten Ausmaßes muss in der deutschen Erinnerungskultur jetzt und für alle Zeiten eine unvergleichlich hohe Bedeutung zukommen.“

Das Eröffnungskonzert des Kunstfests mit dem Titel „Gedächtnis Buchenwald“ ist dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gewidmet und möchte sich gegen das Vergessen der Geschichte stellen. Auf dem Programm steht die „Deutsche Sinfonie“ von Hanns Eisler, die 1959 in der DDR uraufgeführt wurde und auf das Grauen der Konzentrationslager Bezug nimmt.

In seiner Rede erklärte der Kulturstaatsminister weiter: „Buchenwald steht für das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit. Andererseits steht Weimar als Quelle der deutschen Klassik auch für die positiven Seiten unserer Geschichte und Kultur. Darum unterstützt mein Haus das Land Thüringen und die Stadt Weimar nach Kräften dabei, das Erbe der Klassik zu pflegen. Um die einzigartige Rolle Weimars mit einem Festival zeitgenössischer Kunst auch international zu etablieren, fördert der Bund das Kunstfest nach einer Anschubfinanzierung durch mein Haus seit 2007 durch die Kulturstiftung des Bundes“.

Das Kunstfest Weimar trägt den Titel „pèlerinages“ („unterwegs“ oder „auf Wanderschaft“) Intention dabei ist, Tradition und Moderne miteinander zu verknüpfen und die kulturelle Vergangenheit Weimars in die Gegenwart zu führen. Das diesjährige Motto ist „Unstern!“ bietet neben einem Musikfestival ein vielfältiges Programm mit Tanz, Sprechtheater, Literatur und Film. Es wird mit 500.000 Euro über die Kulturstiftung des Bundes unterstützt.

Weitere Informationen unter http://www.kunstfest-weimar.de