Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat am (heutigen) Donnerstag bei der Festveranstaltung zur feierlichen Übergabe der Diabelli-Variationen von Ludwig van Beethoven im Bonner Beethoven-Haus in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler betont: „Mit den Diabelli-Variationen übergeben wir dem Bonner Beethoven-Haus eine der wichtigsten Originalhandschriften, die sich überhaupt noch in Privatbesitz befanden. Sie gehört zu den kostbaren Zeugnissen einer Vergangenheit, die unsere Gegenwart als Kulturnation bis heute prägen. Das finanzielle Engagement der Bundesregierung beim Erwerb der Handschrift bekräftigt ausdrücklich, dass ihr die Bewahrung national wertvollen Kulturguts ein wichtiges Anliegen ist.“

Bernd Neumann würdigte den Ankauf der Diabelli-Variationen zudem als ein eindrucksvolles Beispiel für den kooperativen Föderalismus, dem die Kulturlandschaft in Deutschland ihren Reichtum verdanke: „Das gelungene Zusammenspiel von Bund, Land Nordrhein-Westfalen, Kulturstiftung der Länder sowie zahlreicher privater Spender ist ein außerordentlich ermutigendes Zeichen für den Stellenwert der Kultur in Deutschland, gerade auch in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise!“

Bei der Originalhandschrift der 33 Variationen über den Walzer von Anton Diabelli op. 120 handelt es sich um das letzte große Beethoven-Autograph, dessen Existenz in Privatbesitz nachgewiesen ist. Zahlreiche Beethoven-Handschriften sind seit den Lebzeiten des Komponisten verschollen, viele andere weltweit auf verschiedene öffentliche Bibliotheken und Sammlungen verstreut. In Skizzen und Briefen, die bereits im Tresor des Beethoven-Hauses liegen, kann die Entstehung des komplexen und vielseitigen Werkes im Ansatz nachvollzogen werden. Doch erst die Originalhandschrift mit den letzten Korrekturen Beethovens ermöglicht ein umfassendes Verständnis. Die Bundesregierung hat sich an dem Erwerb des Originalmanuskripts mit rund 1 Mio. Euro beteiligt und gehört mit der Kulturstiftung der Länder zu den Hauptförderern.

Der Verein Beethoven-Haus Bonn wurde 1889 gegründet und unterhält neben einem Museum im Geburtshaus Ludwig van Beethovens das Forschungszentrum Beethoven-Archiv, den Kammermusiksaal und den Verlag. Das Museum beherbergt die größte Beethoven-Sammlung weltweit und veranschaulicht anhand eindrucksvoller authentischer Dokumente Leben und Schaffen des Komponisten. Das Beethoven-Haus wird vom Bund mit derzeit jährlich 510.000 Euro gefördert.