Im Rahmen der Jahrestagung der Ordensmitglieder am 3. Juni 2007 ging Kulturstaatsminister Bernd Neumann in seiner Begrüßungsrede besonders auf den Föderalismus und seine Bedeutung für die Kulturförderung in Deutschland ein: „Deutschland hat seine eigene Prägung als Kulturnation nicht trotz, sondern vor allem wegen des Föderalismus. Dem Föderalismus verdanken wir in Deutschland unsere Kulturlandschaft mit ihrer Vielfalt und ihrem Reichtum, um die uns die Welt beneidet. Bis heute profitieren wir von den historisch gewachsenen kleinteiligen politischen Strukturen, die eine unvergleichliche kulturelle Konkurrenz befördert haben. Die Vorteile unseres föderalen Systems wiegen dessen vermeintliche Nachteile bei weitem auf.“

Der Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste kommt am 3. und 4. Juni 2007 zu seiner Jahrestagung in Berlin zusammen. An der Sitzung am Montag, den 4. Juni 2007, im Großen Saal des Konzerthauses Berlin nehmen Bundespräsident Horst Köhler, der Ordensprotektor ist, Kulturstaatsminister Bernd Neumann sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik teil.

In dieser Veranstaltung werden die im Jahr 2006 zugewählten Mitglieder Reinhard Selten, James J. Sheehan und Christian Tomuschat eingeführt. Prof. Dr. Reinhard Selten ist Mathematiker und Wirtschaftsforscher, zuletzt lehrte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Für seine Analyse der Spieltheorie erhielt er 1994 als erster Deutscher den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Prof. James J. Sheehan ist Geschichtswissenschaftler, der über das moderne Europa und insbesondere die deutsche Geschichte forscht und publiziert. Prof. Dr. Christian Tomuschat ist Rechtswissenschaftler, zuletzt lehrte er an der Berliner Humboldt-Universität. Zu seinen vielfältigen Arbeiten auf dem Gebiet des Völkerrechts gehörte u.a. die Mitwirkung in der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen und der Vorsitz der Deutschen Gesellschaft für Völkerrecht.

Dem Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste, der im Jahre 1842 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. gegründet und 1952 von Theodor Heuss wiederbelebt wurde, gehören derzeit 33 deutsche und 32 ausländische Mitglieder an, darunter 9 Nobelpreisträger. Finanziell wird der Orden vom BKM getragen, bei dem auch die Geschäftsstelle angesiedelt ist.