In der Debatte über geplante Kürzungen beim Theater Hagen rufen heute Kulturschaffende und Unterstützer aus ganz Nordrhein-Westfalen zum Theater-Marsch auf. "Die Politiker sollen sich endlich an einen runden Tisch mit Vertretern des Theaters, der Gewerkschaften und des Deutschen Bühnenvereins setzen“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. Er gehört zu den Rednern der Kundgebung. "Im Moment sagt die Stadt ihrem Theater: ‚Alle müssen sparen, aber ihr dürft entscheiden, ob wir euch den linken oder rechten Arm amputieren‘“, sagt Mertens. "Tragfähige Zukunftslösungen können nicht von oben diktiert werden, sondern müssen gemeinsam gefunden werden.“

Der Haushaltssanierungsplan vom Herbst 2015 sieht für Kulturinstitutionen der Stadt nach bereits erfolgten Einschnitten der Vergangenheit 2,25 Millionen Euro weniger vor. Orchester und Theater sollen 1,5 Millionen Euro tragen. Eine Kürzung in dieser Größenordnung bedroht dem Aufsichtsrat des Theaters zufolge die Existenz von Musiktheater und Orchester. Die Demonstrierenden fordern, auf diese erneute Kürzung zu verzichten.

Inzwischen reicht die Unterstützung über die Grenzen der Stadt und des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen hinaus. Mertens: "Auch die Berliner Philharmoniker erklären sich mit den Kolleginnen und Kollegen des Orchesters und Theaters Hagen solidarisch.“

Seit 2002 wurden im Hagener Orchester und Theater Stellen abgebaut sowie Kürzungen umgesetzt. Im Zuge der Gründung der Theater- und Orchester GmbH 2014 kürzte die Stadt ihren Zuschuss noch einmal. Die Umsetzung des Haushaltssanierungsplans vom Herbst 2015 würde die dritte Kürzungsrunde einleiten.

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