Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt das Ziel der Bundesregierung, denjenigen, die ihr Leben lang gearbeitet und vorgesorgt, aber dennoch nur eine sehr geringe Rente erworben haben, mit der geplanten Zuschussrente die Rente auf 850 Euro monatlich aufzustocken.

Der Deutsche Kulturrat sieht jedoch noch erheblichen Klärungs- und Verbesserungsbedarf beim Zuschussrentenmodell der Bundesregierung. In einer entsprechenden Stellungnahme hat der Deutsche Kulturrat die Fragen an die Bundesregierung benannt.

Zentral ist für den Deutschen Kulturrat, dass die besonders von Altersarmut betroffene Gruppe der freiberuflich arbeitenden Künstler Nutznießer der Zuschussrente werden können. Freiberufliche Künstler und Publizisten, die jetzt das Rentenalter erreichen, haben große Probleme, die geforderten Versicherungsjahre zu erreichen, da die Künstlersozialversicherung, also die gesetzliche Pflichtversicherung für Künstler, erst im Jahr 1983 ihre Arbeit aufgenommen hat. Der Deutsche Kulturrat fordert deshalb die Bundesregierung auf, unkomplizierte pauschale Übergangslösungen für Künstler und Publizisten zu finden. Der Deutsche Kulturrat schlägt vor, in der Übergangsphase bis 2023 für Künstler und Publizisten die Anforderungen auf lediglich 35 Jahre an rentenrechtlichen Zeiten und 25 Jahre Pflichtbeiträge aus Beschäftigung, Kindererziehung oder Pflege zu reduzieren. Bislang will die Bundesregierung eine um fünf Jahre höhere Versicherungszeit (Versicherungsjahre und Beitragsjahre) einführen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Freiberuflich arbeitende Künstler sind wegen ihrer prekären Einkommenssituation im Alter besonders von Armut betroffen, weil sie nicht genügend Beiträge in die Rentenversicherung einzahlen können. Die von der Bundesregierung geplante Zuschussrente könnte den Künstlern im Alter helfen. Da Künstler aber erst seit 1983 Mitglied der gesetzlichen Rentenversicherung über die Künstlersozialversicherung werden können, muss die Bundesregierung eine Übergangslösung für Künstler finden, ansonsten werden viele Künstler im Alter doch nur Grundsicherung erhalten und damit letztlich zu Sozialhilfeempfängern werden.“

Die Stellungnahme des Deutschen Kulturrates zur geplanten Zuschussrente finden Sie unter: http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=2175&rubrik=4

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