Heute ist der Kulturfinanzbericht 2010, herausgegeben vom Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern, erschienen. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass bis zum Jahr 2007 nunmehr aktuelle Ist-Daten zur Kulturfinanzierung vorliegen. Werden die konstanten Preise des Jahres 2000 zugrunde gelegt, zeigt sich, dass im Jahr 2000 die Pro-Kopf-Kulturausgaben höher waren als in den darauffolgenden Jahren.

Der Deutsche Kulturrat bedauert, dass das Statistische Bundesamt in seiner heutigen Pressemitteilung, den Eindruck erweckt als hätten die Kulturausgaben in den vergangenen Jahren bis heute nur Steigerungen erfahren. Weder stimmt dieses mit Blick auf die preisbereinigten Ist-Kulturausgaben der Jahre 2000 bis 2007, noch trifft es auf die Kulturausgaben der Jahre 2008 bis 2010 zu. Hier liegen noch gar keine Ist-Zahlen vor. Das Statistische Bundesamt spricht im Bericht selbst davon, dass die Daten aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise kein richtiges Abbild leisten können, da öffentliche Haushaltsdaten einen entsprechenden Planungsvorlauf haben. Die genannten Sollzahlen wurden zum größten Teil in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs geplant. Sie sind dementsprechend optimistisch, aber wenig realistisch.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Der Kulturfinanzbericht 2010 der statistischen Ämter des Bundes und der Länder ist teilweise äußerst ärgerlich, weil er kein realistisches Abbild der aktuellen Situation der Kulturfinanzierung in Deutschland liefert. Die Auswirkung der Finanzkrise auf die öffentlichen Haushalte wurde zum größten Teil einfach ignoriert und die vermeintlichen Etatsteigerungen der Vorjahre, die es preisbereinigt gar nicht gab, wurden einfach fortgeschrieben. Dieser Kulturfinanzbericht führt zu einer verantwortungslosen Verunklarung der aktuellen Situation der Kulturfinanzierung in Deutschland. Ein Blick in die Kristallkugel hätte mehr Information gebracht.“

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