Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ist besorgt, dass immer mehr Kommunen die bauliche Situation ihrer Bildungs- und Kultureinrichtungen vernachlässigen. Gerade an Orten, an denen Bildung und Kultur mit dem Alltag der Menschen zusammenfallen, dürfen nicht kurzfristige Finanzabwägungen deren besonderen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben einschränken oder gar verhindern.

Der Deutsche Kulturrat fordert daher u.a., dass kulturelle Institutionen und Bildungseinrichtungen in die Lage versetzt werden müssen, ihre Gebäude als Kulturgut zu erhalten bzw. aufzuwerten. Dazu gehört eine deutlich verbesserte Finanzausstattung der Kommunen sowie der Träger von Bildungs- und Kultureinrichtungen. Um Bildungs- und Kulturbauten sowie ihr Umfeld mit einer hohen architektonischen und städtebaulichen Qualität zu sanieren bzw. neu zu bauen, ist im Vorfeld der Planung die optimale Lösung im Wettstreit der Ideen zu suchen. Hierfür sind qualifizierende Rahmenbedingungen wie beispielsweise die Auslobung von Architektenwettbewerben notwendig. Damit die projektierten Gebäude auch in einer entsprechenden Qualität realisiert werden, ist in der kommunalen Vergabepraxis nicht der »billigste«, sondern tatsächlich der »wirtschaftlichste« Anbieter auszuwählen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: »Wir appellieren an Städte und Gemeinden, den gesellschaftlichen und sozialen Wert der Kultur- und Bildungsbauten anzuerkennen und deren Bedeutung politisch wie finanziell gerecht zu werden. Zerfall und Verwahrlosung bestimmen vielerorts das Bild von Kitas, Schulen, Theatern, Konzerthallen und Bibliotheken. Der Deutsche Kulturrat weiß, dass die Kommunen in der Zwickmühle stecken, weil nicht nur Gebäude eine dringende Sanierung erfordern, sondern auch die kommunalen Haushalte. Trotzdem muss dem Niedergang von immer mehr Kulturbauten in Deutschland endlich mutig entgegengetreten werden.«

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