Es ist das älteste und bedeutendste Klassik-Musikfestival in Rheinland-Pfalz und eines der größten in Deutschland: Das 22. Mosel Musikfestival präsentiert vom 1. Juni bis 3. Oktober 58 Konzerte an 28 Orten und ist damit ein wichtiger Teil des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Kulturministerin Doris Ahnen und Festival-Intendant Hermann Lewen stellten heute in Mainz die Philosophie und das Programm vor.

Einigen bekannt ist das Mosel Musikfestival noch als ’Moselfestwochen’. Dieser Name stammt aus einer Zeit, da das Festival tatsächlich nur ein paar Wochen dauerte und lediglich alle zwei Jahre stattfand. Seit der Gründung des Kultursommers Rheinland-Pfalz im Jahr 1991 ist daraus ein jährlich stattfindendes und überregional renommiertes Musikereignis geworden, das immer von Anfang Juni bis Anfang Oktober im Moseltal vom Dreiländereck Saar-Lor-Lux bis zum Deutschen Eck herausragende Konzerterlebnisse bietet. „Diese überaus positive Entwicklung, die das Mosel Musikfestival genommen hat, ist ein bemerkenswerter Erfolg, auf den wir sehr stolz sind. Das Festival spielt durchaus in einer Liga mit dem Schleswig-Holstein- und dem Rheingau Musikfestival“, erklärte Ministerin Ahnen.

Erklärtes Ziel ist es, eine der ältesten und schönsten Weinkulturlandschaften Europas, das Moseltal, kulturtouristisch neu zu beleben. Dafür haben sich als Spielstätten die zahlreichen historischen Gebäude sowie die schönen Sakralbauten und Open-Air-Spielorte als ideal erwiesen. Großveranstaltungen mit über 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gehören ebenso zum Festival wie kleinere Konzerte in ‚intimen’ Räumen mit nur 80 Besucherinnen und Besuchern. Den Schwerpunkt bildet nach wie vor die klassische Musik; darüber hinaus sind auch experimentelle und populäre Spielarten zu erleben, die - wie der Intendant des Mosel Musikfestivals, Hermann Lewen, sie nennt - „musikalischen Seitensprünge“.

Passend zum Motto „Cool Britannia“ des Kultursommers Rheinland-Pfalz bildet die englische Musik aller Epochen den Schwerpunkt des diesjährigen Mosel Musikfestivals. 2009 stehen wichtige Komponisten-Jubilare mit einem ganz persönlichen Bezug zur britischen Insel im Zentrum: Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn Bartholdy, Joseph Haydn und Henry Purcell. Das offizielle Eröffnungskonzert am 5. Juni bestreiten ‚The English Vocal Consort’ unter der Leitung von Simon Halsey. Das Programm mit ausgewählten geistlichen und weltlichen a cappella-Werken von u. a. Henry Purcell lässt die Vielfalt der englischen Chortradition leuchten. Der 1. Juli markiert einen der Höhepunkte des Mosel Musikfestival 2009 mit dem Konzert des Orchestra Filarmonica della Scala unter der Leitung von Daniel Barenboim. Auf eine völlig andere Art richtet sich am 4. Juli besondere musikalische Aufmerksamkeit auf Georg Friedrich Händel mit dem Projekt ‚Halleluja, Mr. Händel – Messiah im großen Stil’. Insgesamt 500 Sängerinnen und Sänger aus aller Welt werden in der Konstantin-Basilika in Trier erwartet, um das Oratorium gemeinsam zu singen. Am 30. August steht ein weiterer Jubilar im Mittelpunkt: Joseph Haydn mit der Open Air Aufführung seiner ‚Jahreszeiten’. Den offiziellen Schlussakkord setzt das Monumental-Oratorium ‚Elias’ von Felix Mendelssohn Bartholdy am 3. Oktober.

Neben diesen Akzenten wird die Internationalität des gesamten englischen Sprachraums beim Mosel Musikfestival 2009 deutlich, u. a. mit dem American Horn Quartet (13. Juni), den King’s Singers (11. Juli), dem kanadischen Baroque Ensemble I Furiosi und ihrem Programm „Addicted to Love“ (24. Juli), dem Ukulele Orchestra of Great Britain (25. Juli) oder dem Gambisten Jordi Savall in einer intensiven Beschäftigung mit dem englischen Komponisten Tobias Hume (26. Juli).

Daneben werden auch Flötenvirtuosin Dorothee Oberlinger zusammen mit den Sonatori de la Gioiosa Marca (21. Juni), das Klavierduett Tal & Groethuysen (12.7.), Viktoria Mullova (20.September), das Ensemble Mnozil Brass mit seiner Oper ‚Irmingard’ (15. Juli) und der Deutschlandpremiere seines neuen Programms ‚Magical Moments’ (17. Juli) sowie der Vollblut-Entertainer Götz Alsmann mit seinem neuen Open-Air-Programm ‚Engel oder Teufel?’ (22. August) in der Weinkulturlandschaft an der Mosel erwartet.

Keinesfalls fehlen dürfen beim Mosel Musikfestival 2009 die ‚Institutionen’ wie u. a. im nunmehr fünften Jahr das Acoustic Guitar Meeting (12. Juni), die musikalische Auslese junger aufstrebender Nachwuchspianisten, das Wandelkonzert im Cusanusstift (27. Juni) oder die Orgelwanderfahrt (6. Juni). Mit der Nachlese verabschiedet sich das Festival am 27. Dezember mit Beethovens 9. Symphonie offiziell in das Jahr 2010.

Das Mosel Musikfestival verfügt über einen Etat von ca. 750.000 Euro. Etwa ein Viertel davon kommt vom Land, der größere Teil von Sponsoren, Kommunen und aus dem Kartenverkauf.