Förder- und Freundeskreise der Kultur leisten mit durchschnittlich 14 Prozent Anteil am Gesamtetat der von ihnen geförderten Kulturinstitution einen erheblichen Beitrag für deren Erhalt. Sie stellen den durch sie geförderten Kulturinstitutionen durchschnittlich 116.000 Euro im Jahr zur Verfügung. Als Gegenleistung für ihr Engagement bieten 88 Prozent der Kulturfördervereine ihren Mitgliedern ideelle Gegenleistungen an, pekuniäre Gegenleistungen gewähren 61 Prozent. Zwei Drittel der Förder- und Freundeskreise messen der Gewährung von Gegenleistungen eine gesteigerte Bedeutung für die Entwicklung der Mitgliederzahl bei. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Förder- und Freundeskreise der Kultur in Deutschland“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, die am 15. Januar 2007 veröffentlicht worden ist.

Dabei wurden erstmals deutschlandweit 236 Förder- und Freundeskreise nach ihrer Struktur und Arbeitsweise sowie ihrer zu fördernden Institution befragt. Der Kulturkreis hofft, mit den Ergebnissen dieser Studie einen konstruktiven Beitrag zur kulturpolitischen Diskussion, auch in Zusammenhang mit der angestrebten Änderung des Gemeinnützigkeitsrechts und der steuerlichen Behandlung von Mitgliedsbeiträgen zu Kulturfördervereinen, leisten zu können. Bislang war über die Arbeit von Freundes- und Förderkreisen der Kultur wenig bekannt, statistisches Material kaum verfügbar. Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag (DS 16/1724) zugestanden, dass keine verlässlichen Zahlen hierzu vorliegen. Diese Lücke schließt nun der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft mit der ersten deutschlandweiten Studie zu Freundes- und Förderkreisen der Kultur.

Die Ergebnisse wurden am 15. Januar 2007 im Rahmen einer offiziellen Übergabe der Studie durch den Geschäftsführer des Kulturkreises, Dr. Stephan Frucht, an den Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Medien im Bundestag, Hans-Joachim Otto MdB, im Deutschen Bundestag vorgestellt. Dr. Stephan Frucht anlässlich der Übergabe: „Die Studie hat gezeigt, dass eine lebendige Förderlandschaft ohne jede Art der Gegenleistung nicht funktioniert. Das Prinzip ‚Fördern und Fordern’ reklamiert nicht nur die Regierung für sich, auch die Bürger tun dies. Umso wichtiger ist es, dass die Reform des Gemeinnützigkeitsrechtes eine effektive Steuerbegünstigung von Kulturfördervereinen beinhaltet.“