Der Landesmusikrat Rheinland-Pfalz nimmt mit Bedauern zur Kenntnis, dass die jüngst von Privatpersonen gegründete "Kulturallianz Rheinland-Pfalz" auf eine Kooperation mit den großen Kulturverbänden des Landes offensichtlich weitgehend verzichtet. Nur so ist zu erklären, dass zu  der von der "Kulturallianz“  am  17.02.2016 veranstalteten Diskussion zum Thema "Kultur auf dem Prüfstand" die Mehrzahl der großen Fachverbände weder eingeladen waren, noch darüber informiert wurden.

Als Dachverband für das Musikleben ist der Landesmusikrat einer von sieben Verbänden, die sich in einem Bündnis der Kulturverbände in Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen haben. Seit mehr als zwei Jahren stehen die Verbände untereinander und mit Vertretern der Landesregierung im Dialog über die Kulturpolitik des Landes. Vor wenigen Wochen wurde eine gemeinsame Forderung nach einem Kulturfördergesetz verabschiedet. 

"Wir führen seit vielen Monaten intensive Gespräche zur Kulturpolitik. Es verwundert mich, dass eine von außerhalb kommende Privatinitiative nun den Eindruck erweckt, die Kulturschaffenden des Landes zu vertreten", so Peter Stieber, Präsident des Landesmusikrats. "Die Veranstaltung am 17. Februar war nicht nur einseitig auf das Thema Bildende Kunst ausgerichtet, sondern ließ darüber hinaus lediglich eine einzige, prominent vertretene politische Partei zu Wort kommen. Dies kann nicht der richtige Weg zu einer umfassenden kulturpolitischen Diskussion sein", so Stieber weiter.

Die gemeinsame Forderung des Bündnisses der rheinland-pfälzischen Kulturverbände nach einem Kulturfördergesetz soll nach dem Willen der Verfasser in der kommenden Legislaturperiode auf den Weg gebracht werden. Ziel ist es, kulturelle Infrastrukturen zu erhalten bzw. weiterzuentwickeln, Kultur in gewohntem Umfang anzubieten und den vielfach prekären Einkommensverhältnissen von Kulturakteuren entgegenzuwirken. Das Bündnis, das neben dem Landesmusikrat aus den Verbänden der Soziokultur, der Museen, der Bildenden Künstler, der Kunstpädagogen, der Schriftsteller und der professionellen freien Theater besteht, hat zur Entwicklung eines solchen Gesetztes gegenüber allen politischen Parteien ihre Dialogbereitschaft signalisiert.

In einem "Runden Tisch der Kulturverbände“ wurden bereits zahlreiche Gespräche mit Kulturstaatsekretär Walter Schumacher (SPD) geführt. Erste Erfolge, beispielsweise in der Förderpraxis und der Mittelzuwendung durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, wurden bereits erzielt. Auch die Beteiligung der Kulturverbände an kulturpolitischen Prozessen wurde gestärkt.

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