Nach vierjähriger Laufzeit endet im Sommer 2015 das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“. Doch die Kulturagenten sind aus den beteiligten Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen nicht mehr wegzudenken. Die fünf Länder arbeiten daher aktuell an länderspezifischen Konzepten zur Verstetigung des Kulturagentenprogramms. Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator haben jeweils bis zu 4,5 Millionen Euro für die Unterstützung der Verstetigung des Programms in den fünf beteiligten Bundesländern bewilligt.
Ziel einer zweiten Phase des Kulturagentenprogramms, die bis 2019 geplant ist, ist sowohl die verlässliche Einbindung des Programms in die jeweiligen Länderstrukturen als auch der Transfer der Ergebnisse aus der ersten Modellphase. Derzeit laufen Gespräche mit den zuständigen Ministerien der Länder Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen.
Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, betont: „Die Kulturagenten haben in den vergangenen vier Jahren neue Maßstäbe für eine qualitätsvolle und sensibel abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Kultureinrichtungen und Schulen gesetzt. Wir freuen uns daher sehr, dass die Länder aktuell nach Wegen suchen, wie die Kulturagenten dauerhaft vor Ort wirken und wir sie bei diesen Bemühungen noch einmal unterstützen können.“
Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator, sagt: „Durch das Modellprogramm ist wichtiges Wissen entstanden, wie Angebote kultureller Bildung mit einer hohen künstlerischen Qualität in Schulen aufgebaut und verankert werden können. Eine vordringliche Aufgabe wird es nun sein, diese Angebote langfristig zu sichern – also den Transfer des Modellprogramms zu ermöglichen.“
Zum Hintergrund
Kunst und Kultur dauerhaft im Schulalltag verankern: An diesem Ziel arbeiten seit 2011 im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator initiierten Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ 138 Schulen aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Gemeinsam mit 46 Kulturagentinnen und Kulturagenten haben sie ein breites Angebot der kulturellen Bildung entwickelt und langfristige Kooperationen mit Kulturinstitutionen aufgebaut. Bereits jetzt belegt der erste Zwischenbericht des Programmmonitorings, erarbeitet von der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Duisburg-Essen, dass durch das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ der Stellenwert und die Akzeptanz kultureller Bildungsangebote in den Schulen deutlich gewachsen sind. Schülerinnen und Schüler attestieren einem Großteil ihrer Lehrkräfte, dass sie durch ihre Unterrichtsführung mehr Raum für Kreativität geben und diese unterstützen. Darüber hinaus hat sich die Anzahl schulischer Kooperationen mit Künstlerinnen und Künstlern und Kultureinrichtungen an den teilnehmenden Schulen seit dem Jahr 2011 nahezu verdreifacht. Dabei wurden mehr als zwei Drittel der neuen Kooperationen durch Kulturagentinnen und Kulturagenten vermittelt.
Insgesamt haben die beteiligten 138 Schulen seit 2011 über 1.200 künstlerische Projekte beantragt, die mit rund 7,3 Millionen Euro gefördert wurden. Gemeinsam mit zahlreichen Kulturpartnern haben sie Projektwochen, Workshops oder mit dem Unterricht verbundene Projekte entwickelt, die sowohl in der Schule als auch in Museen, Theatern, Opernhäusern, Galerien, Bibliotheken, Musikschulen, Jugendkunstschulen oder Kulturzentren stattgefunden haben. Aufgabe in der zweiten Programmphase wird es insbesondere sein, die Kulturagenten in den Ländern zu verankern, das Netzwerk und die Strukturen für kulturelle Bildung weiter auszubauen und die Erfahrungen aus dem Modellprogramm an weitere interessierte Schulen und Kultureinrichtungen weiterzugeben.
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