Die schleswig-holsteinische Landesregierung und das polnische Ministerium für Kultur und Nationales Erbe haben sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass Kultur prioritäres Handlungsfeld der EU-Ostseestrategie wird. Unterstützung gab es von seiten der Bundesregierung, dem polnischen Außenministerium, der Ostsee-Kulturinitiative ARS BALTICA und vom Nordischen Ministerrat.
Im Februar dieses Jahres hat die EU-Kommission den neuen Aktionsplan zur EU-Ostseestrategie vorgelegt. Er definiert 17 prioritäre Handlungsfelder, in denen ostseeweite Zusammenarbeit Vorteile gegenüber einzelstaatlichem Handeln bietet. Übergeordnete Ziele sind die Verbesserung des Umweltzustands der Ostsee, bessere Verbindungen in der Region (Transport- und Energienetze, aber auch zwischen den Menschen) und die Steigerung des Wohlstands und der Wettbewerbsfähigkeit. Der Aktionsplan enthält konkrete Projekte zur Zielerreichung.
Mit der neuen Priorität Kultur sollen Vielfalt und Attraktivität der Kultur und des kulturellen Erbes im Ostseeraum gefördert und deutlicher sichtbar gemacht werden. Die Profilierung des Ostseeraums als attraktiver Kultur-, Wirtschafts- und Lebensraum fördert Kultur und Kreativwirtschaft in der Region und stärkt das positive Image des Ostseeraums. Beispielsweise kann die gemeinsame Vermarktung kultureller Highlights helfen, die im überregionalen Wettbewerb notwendige Aufmerksamkeitsschwelle zu überschreiten. Das alles nutzt nicht nur dem Kreativsektor, sondern auch dem Tourismus und dem Regionalmarketing. Und es trägt gleichzeitig dazu dabei, die kulturelle Identität der Ostseeregion zu stärken.
Die Kreativwirtschaft zählt zu den dynamischsten Wirtschaftszweigen in Europa, mit steigender Wirtschaftsleistung und zunehmenden Beschäftigtenzahlen. Durch ostseeweite Zusammenarbeit können regional unterschiedliche Kompetenzen miteinander verbunden werden und die überregionale Wettbewerbsfähigkeit aller Beteiligten gestärkt werden.
Schleswig-Holstein und Polen haben die Verantwortung für das Erreichen der Ziele der Priorität Kultur übernommen, sie sind Koordinatoren der Priorität Kultur. Unterstützung bekommen sie von ARS BALTICA und vom Nordischen Ministerrat. Alle Partner sehen ihre Aufgabe auch darin, das Netzwerk der Kulturzusammenarbeit im Ostseeraum zu effektivieren und den öffentlichen Dialog über den Wert und die gesellschaftliche Funktion von Kultur neu zu beleben.
Die Auftaktveranstaltung in Berlin ist der offizielle Startschuss für die Umsetzung der Priorität Kultur. Geplante Aktivitäten und Projekte sollen kommuniziert und diskutiert werden, es wird zum Mitmachen und zum offenen Dialog über Projekte, Ziele und den Mehrwert der Ostsee-Kulturzusammenarbeit aufgefordert.
Am Vorabend der Veranstaltung findet auf Einladung Polens ein Jazzkonzert mit der polnischen Band Motion Trio statt (17. April, 19 Uhr). Am 19. April ist die Landesvertretung von 10-17 Uhr Gastgeber des Baltic Media Forums, zu dem auch der Norddeutsche Rundfunk und Academia Baltica einladen. Die schleswig-holsteinische Landesvertretung steht damit drei Tage unter dem Motto Baltic meets Berlin.
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