Die über zehn Jahre andauernde Debatte um einen neuen Münchner Konzertsaal erfährt mit der Entscheidung von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter eine vorläufige Zäsur: Statt eines zusätzlichen Neubaus soll der derzeitige Saal der Philharmonie im Kulturzentrum Gasteig entkernt und saniert werden. Diese Entscheidung stößt auf eine breite und landesübergreifende Kritik.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Wenn am Ende eines zehnjährigen Diskussionsprozesses die schlechteste aller denkbaren Lösungen herauskommt, ist dies kein Ruhmesblatt für die Musikstadt München und die verantwortlichen Politiker. Vor wenigen Wochen wurde die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Orchesterstadt München nimmt im bundesweiten Vergleich immer noch eine Spitzenposition ein und steht damit in besonderer Verantwortung für das kulturelle Erbe und die zeitgenössische Musik. Vor diesem Hintergrund hat die Entscheidung, keinen neuen Konzertsaal zu bauen, eine negative Signalwirkung für unser ganzes Kulturland, die weit über die Stadt und die bayerischen Grenzen hinausreicht.

Der Deutsche Musikrat appelliert an Ministerpräsident Horst Seehofer und Oberbürgermeister Dieter Reiter, die Chance eines neuen Konzertsaals zu nutzen und mögliche Wege der Realisierung zu finden.“

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