Die Corona-Pandemie und deren Folgen hat den Kultureinrichtungen schwer zu schaffen gemacht. Nach der Pandemie wieder die Auslastung der Vor-Corona-Zeiten zu erreichen, hat sich als große Herausforderung erwiesen. Das Konzerthaus Dortmund hat in der aktuellen Saison 2023/24 nicht nur die Werte der Vor-Corona-Zeiten erreicht, sondern verzeichnet bereits jetzt die höchsten Verkaufszahlen seit den Eröffnungsjahren 2002–2004. „Die Entwicklung ist extrem erfreulich“, sagt Konzerthaus-Intendant Raphael von Hoensbroech. „Wir haben zu Beginn dieser Saison gehofft, wieder die Besucherzahlen aus der Zeit vor dem Corona-Knick zu erreichen, doch wir übertreffen sie sogar. Die aktuellen Zahlen sprengen unsere Erwartungen.“
In den bisher 89 von insgesamt 113 Eigenveranstaltungen hat das Konzerthaus bereits jetzt den besten Umsatz und die höchste Auslastung seit der Eröffnungssaison 2002 erzielt. Seit September 2023 waren rund 90.000 Besucherinnen und Besucher im Konzerthaus Dortmund. Das sind schon zum jetzigen Zeitpunkt rund 25 Prozent mehr Besucher als in der gesamten vorherigen Saison 2022/23. Damit waren nur die Saisons 2002/03 und 2003/04 kurz nach der Eröffnung besser besucht – in beiden Spielzeiten fanden aber auch mehr Konzerte statt: 146 in der ersten und 118 in der zweiten Saison.
Der Erfolg lässt sich laut Intendant Raphael von Hoensbroech nicht an einzelnen Ursachen festmachen. „Es gibt eine Vielzahl von Gründen“, sagt Raphael von Hoensbroech. „Unser Ziel ist es, als Konzerthaus nahbar zu sein und dem Publikum einen Raum zu bieten, in dem es emotional berührt wird. Dafür machen wir ein Programm, das sehr unterschiedliche Bedürfnisse anspricht und immer eine sehr hohe Qualität hat. Hinzu kommt, dass wir unsere Kommunikation neu ausgerichtet haben.“
Anne-Katrin Röhm, Leiterin Strategisches Marketing, Kommunikation und Vertrieb: „Wir haben uns bereits vor Corona sehr intensiv damit beschäftigt, wie wir neue Besucherinnen und Besucher für das Konzerthaus Dortmund gewinnen können und dazu eine groß angelegte Marktforschungsstudie durchgeführt, nach der wir unsere Kundenansprache sukzessive neu aufgestellt haben. Unsere Kampagne setzt weniger auf die Namen einzelner Künstlerinnen und Künstler, sondern knüpft auf einer emotionalen Ebene an – damit gehen wir neue Wege und sorgen dafür, dass unser Programm möglichst viele Menschen erreicht. Diese Arbeit zahlt sich jetzt offensichtlich aus.“
Intendant Raphael von Hoensbroech: „Es sind die Menschen, die dieses Haus prägen – vom Pförtner über das Einlasspersonal bis zu Ticketing und Gastronomie. Sie alle sorgen dafür, dass sich Menschen bei uns willkommen fühlen und wiederkommen. Ich sehe aktuell viele neue Gesichter im Publikum, die es zu halten gilt. Ich glaube, es gibt eine Sehnsucht nach guter Musik und schönen Erlebnissen, gerade in Zeiten der Unruhe und der Krisen. Dass wir diese Saison mit einer solch positiven Nachricht beenden können, zeigt, dass wir diese Sehnsucht stillen und Kultur nach wie vor einen immens wichtigen Dienst an der Gesellschaft leistet.“