Das Komponieren ist nach wie vor eine männlich geprägte Form des künstlerischen Ausdrucks. Im Unterschied zu Ländern in Osteuropa und Asien ist die aktive Beteiligung von Frauen am Musikleben in Deutschland und in anderen westlichen Ländern relativ gering – in den Orchestern sind zwar mehr und mehr Frauen als Instrumentalistinnen vertreten, aber der Anteil komponierender und dirigierender Frauen liegt bei nur vier Prozent. Zudem belegen an den Hochschulen kaum deutsche Studentinnen die Fächer Komposition und Dirigieren.
Dass komponierende Frauen keine Selbstverständlichkeit im Musikbetrieb sind, dass die Werke von Komponistinnen noch nicht zum Standardrepertoire von Konzerten oder Radioprogrammen zählen, beruht nicht auf einem Mangel an Kompositionen, die aufgeführt werden könnten: In Deutschland gibt es viele Komponistinnen, die Werke von großer künstlerischer Bedeutung vorgelegt haben. Doch wer kann diese Kompositionen hören? Wo erklingen sie? Es ist notwendig, diese in das Repertoire der öffentlichen Konzerte einzuführen.
Bereits 1999 hat das Referat "Kunst und Kultur von Frauen" im Kulturministerium vor diesem Hintergrund ein Förderprojekt ins Leben gerufen, das 2005 zum siebten Mal durchgeführt wird. In Nordrhein-Westfalen lebende und arbeitende Komponistinnen und ihre Werke sollen häufiger in Konzertprogramme integriert werden, um so ihre Präsenz in der Öffentlichkeit zu erhöhen.
Die Förderung besteht darin, dass Veranstalter Zuschüsse beantragen können, wenn sie Werke von zeitgenössischen Komponistinnen aus Nordrhein-Westfalen in ihr Programm aufnehmen. Diese kontinuierliche Fördermaßnahme zeigte bereits in den vergangenen Jahren positive Wirkung: Vielen Veranstaltern ist das Thema inzwischen bekannt und Werke von Komponistinnen werden bewusst auch ohne gesicherte Förderung in Konzertprogramme aufgenommen.
Durchgeführt wird das Förderprojekt vom Landesmusikrat NRW. In diesem Jahr stehen für die Konzerte 6.750 Euro zur Verfügung, unterstützt werden hieraus neun Konzerte. Bei Ensemblekonzerten, Kammermusikabenden und Konzerten, auch im Bereich elektronische Musik und Jazz, stehen u.a. Kompositionen von Carola Bauckholt, Karin Haußmann, Anna Ikramova und Dorothée Hahne auf den Programmen. Die Konzerte finden zwischen dem 29. September und dem 21. November 2005 in verschiedenen Städten NRWs statt.
Zur Übersicht der geförderten Konzerte (PDF-Datei)...
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Quelle
http://www.lmr.netzlift.de