Nach dem Zyprioten Vassos Nicolaou im vergangenen Jahr kürte die Jury nun einen Iren zum Franz Liszt-Stipendiaten 2007 der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar: Der 25jährige Komponist Peter Fahey aus der 17.000-Einwohner-Stadt Clonmel im Süden Irlands ist Gewinner des dreimonatigen Aufenthaltsstipendiums, das er 2008 für sorgenfreie, schöpferische Arbeit in Weimar nutzen kann. Als Ergebnis des dreitägigen Kompositions-Workshop im Rahmen der Weimarer Meisterkurse 2007 wurde außerdem ein Förderpreis in Form eines Kompositionsauftrags an den 38-jährigen Deutschen Sascha Janko Dragicevic vergeben, der als freischaffender Komponist, Pianist und Musikpädagoge in Köln lebt.

Von 29 Bewerbern aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika waren die besten 8 zu dem Workshop an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar eingeladen worden. „Das Niveau der eingesandten Werke war höher als in den letzten Jahren“, stellt der Jury-Vorsitzende Professor Michael Obst fest. „Der irische Bewerber überzeugte durch eine kluge Anwendung zeitgenössischer Kompositionstechniken in Kombination mit einem sehr individuellem Ausdruckswillen, der teilweise in die irische Musiktradition zurückverweist“, so Obst. Dies sei in seiner Sonate für Violoncello Solo (2006) und seinen „Impressionen für Orchester“ (2006-2007) gut nachzuempfinden. Hörproben stehen auf der Homepage des Komponisten unter www.peterfahey.com bereit.

Dem Stipendiaten wird für die Dauer von drei Monaten in Weimar kostenfreier Wohnraum sowie ein monatliches Stipendium in Höhe von 1000 Euro zur Verfügung gestellt, um in der Stadt an der Ilm leben und künstlerisch arbeiten zu können. Während des Aufenthaltes haben die Stipendiatinnen und Stipendiaten zudem Gelegenheit, am künstlerischen und akademischen Leben der Hochschule für Musik Franz Liszt teilzunehmen. Unter Umständen sind auch Aufführungen von Kompositionen durch Hochschulensembles möglich.

Peter Fahey ist einer der bekanntesten jungen Komponisten Irlands. Nach einem Musikstudium am „Waterford Institute of Technology“ im Südosten Irlands setzte er seine Studien am Royal Northern College of Music in Manchester (GB) fort, wo er 2005 ein Diplom im Fach Komposition und 2006 seinen Master of Music erfolgreich abschloss. Seine wichtigsten Kompositionslehrer waren Eric Sweeney, David Horne und, seit 2006, Anthony Gilbert. Er gewann eine Reihe von irischen und englischen Preisen für herausragende Studienleistungen, darunter den „Arts Council of Ireland Professional Development Award“ und die „Royal Northern College of Music Gold Medal Commission“. Sein vielseitiges kompositorisches Schaffen umfasst unter anderem das Streichquartett „Adoration“, ein Posaunenkonzert sowie eine Sonate für Violoncello Solo, die dem schottischen Cellisten Philip Higham gewidmet ist.

Sascha Janko Dragicevic hat seit 1985 bereits eine Vielzahl von Werken für solistische, kammermusikalische und orchestrale Besetzungen komponiert, außerdem entstanden elektroakustische Werke sowie Bühnenmusik. Er arbeitete unter anderem mit dem „Ensemble Modern“ und dem „oh ton-ensemble“ zusammen. 1999 gewann er erste Preise beim „Internationalen AVW Piano Composers Cup Hamburg“ sowie beim 13. Internationalen Kompositionswettbewerb der Musiktage Hitzacker. 2004 nahm er den Bernd-Alois-Zimmermann-Preis der Stadt Köln entgegen. Er studierte in den 1990er Jahren Komposition bei Prof. Krzysztof Meyer sowie Prof. York Höller in Köln.

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