Wird die blühende Musiklandschaft Deutschlands in ihrer weltweit einmaligen Vielfalt bald versteppen? Der Deutsche Musikrat, die mit 8 Millionen vertretenen Bürgerinnen und Bürgern größte Organisation des deutschen kulturellen Lebens, sieht den verhängnisvollen Prozess in vollem Gange und unterstützt die Forderung der Kommunen nach einer durchgreifenden Verbesserung ihrer Finanzlage:

Der Präsident des Deutschen Musikrats, Martin Maria Krüger: „Der Staat muss im Namen aller in Deutschland lebenden Bürgerinnen und Bürger daran interessiert sein, die finanzielle Grundlage der Kommunen zum Erhalt der musikalischen und kulturellen Vielfalt in Deutschland zu sichern.“ Der Deutsche Musikrat unterstützt daher die Forderung der Kommunen nach einer durchgreifenden Verbesserung der kommunalen Finanzlage.
Orchester werden fusioniert oder aufgelöst, Musiktheater in Frage gestellt. Musikschulen, die wichtigsten außerschulischen Partner musikalischer Bildung, werden trotz ungebrochener Nachfrage verkleinert oder geschlossen. Musische Angebote an Volkshochschulen werden reduziert. Die Vielfalt der privat getragenen Projekte, die ohne ein gewisses Maß öffentlicher Zuschüsse nicht existieren können, ist vom Aussterben bedroht.
Wer soll den vielbeschworenen Problemen des virtuellen Welten und zunehmender Vereinsamung ausgesetzten Menschen in häufig verödenden Städten entgegentreten, wenn nicht Orchester und (Musik)-Theater mit ihren Geist und Gemüt berührenden Angeboten? Wer soll im Rahmen der geforderten notwendigen Ganztagsangebote die musikalische Bildung und Erlebniswelt vermitteln, wenn nicht vor allem die Musikschulen? Wer soll musikalisch interessierten Erwachsenen die Gelegenheit zur Entfaltung ihrer kreativen Bedürfnisse und Begabungen bieten, wenn nicht Volkshochschulen und private Initiativen? .“ Zwar sind bisher erst einzelne Beispiele ins Rampenlicht einer kleinen Öffentlichkeit geraten“, so Krüger, „aber die Not ist allgegenwärtig. Die Musik, Musikerinnen und Musiker kämpfen buchstäblich ums Überleben. Verbessert sich die Finanzgrundlage der Kommunen nicht, droht ein Sterben musikalischer Institutionen in bisher unvorstellbarem Ausmaß.“

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