Unter der Überschrift „GENERATION 2030“ stellte der Intendant des Klavier-Festivals Ruhr und Geschäftsführer des Initiativkreises Ruhr, Prof. Franz Xaver Ohnesorg, bei einem Pressegespräch am 6. Mai 2009 die Education- und Förderaktivitäten des Klavier-Festivals Ruhr vor. Zu dieser während der letzten vier Jahre geleisteten Aufbauarbeit des Klavier-Festivals sagte Prof. Franz Xaver Ohnesorg: „Der Initiativkreis Ruhr realisiert durch diesen integralen Bestandteil des Klavier-Festivals Ruhr eine große gesellschaftliche Verpflichtung, die bereits unsere Gründerväter als wesentliches Ziel des Initiativkreises Ruhr genannt haben. Es geht dabei zum einen, über geeignete Modellprojekte bereits Kleinkinder an das Klavier bzw. an die Musik heranzuführen, Lehrer fortzubilden und durch innovative Workshops in verschiedenen Schulen auch eher bildungsferne Familien zu erreichen. Denn der kreative Zugang zur Musik weckt Schlüsselkompetenzen in allen Lebensbereichen. Zum anderen fördert das Klavier-Festival Ruhr schon seit vielen Jahren junge Pianisten bei ihrem Weg zu ihrer internationalen Karriere auf überaus nachhaltige Weise.“ In beiden Fällen hat der Initiativkreis Ruhr künftige Generationen im Blick, also Kinder und Jugendliche, bzw. junge Künstler, deren Lebenswege wir jetzt prägen müssen. Hier gilt das Motto Erich Kästners auf exemplarische Weise: »Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!«“

GENERATION 2030: kreativ bilden - nachhaltig fördern

Das Klavier-Festival Ruhr hat sich dank der uneingeschränkten Unterstützung und Trägerschaft durch die Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises Ruhr während der letzten Jahre zum weltweit führenden Klavierereignis entwickeln können. Große Pianisten kommen regelmäßig in die neue Metropole Ruhr, fantasievoll komponierte Konzertreihen ziehen ein zunehmend begeisterungsfähiges Publikum an. Seit vielen Jahren schon bietet der Initiativkreis Ruhr jungen Pianisten in Europas neuer Metropole ein nachhaltig wirkendes Podium, die „Edition Klavier-Festival Ruhr“ hat
sich mit ihren inzwischen über 50 CDs als ein höchst effizientes Instrument zur Karriereförderung junger Pianisten erwiesen. Seit vier Jahren nutzt das Klavier Festival Ruhr zudem seine Chancen, die sich ihm auf dem Feld der kreativen Musikvermittlung bieten, um Menschen unterschiedlichen Alters für die Welt des Klaviers zu begeistern und insbesondere Kinder und Jugendliche zu einer aktiven Beschäftigung mit Musik anzuregen. In einer Vielzahl von Projekten entwickeln die Teilnehmer in der praktischen Beschäftigung mit Musik und anderen Künsten ihre musikalischen und kreativen Fähigkeiten und erschließen sich zugleich neue Hör und
Erfahrungsräume. Unter der Anleitung des englischen Musikvermittlers Richard McNicol werden sie dabei nicht nur von erfahrenen Pädagogen und Künstlern unterstützt, sondern auch von bedeutenden Pianisten, die dem Klavier-Festiva freundschaftlich verbunden sind und deshalb alljährlich an die Ruhr zurückkehren. Diese konsequente Entwicklung sichert dem Klavier-Festival Ruhr nicht zuletzt durch seine zielorientierte Dokumentation im Internet unter www.klavierfestival.de eine Nachhaltigkeit, die auch im internationalen Vergleich ein überragendes Alleinstellungsmerkmal darstellt, das nicht zuletzt auch im Hinblick auf das Kulturhauptstadtprojekt 2010 Bedeutung hat.

Die Education-Aktivitäten des Klavier-Festivals Ruhr umfassen nach mehrjähriger Aufbauarbeit inzwischen die folgenden 11 Module, von denen die ersten vier Module die Einführung von Kindern und Jugendlichen in die Musik bzw. die Heranführung an das Klavier zum Ziel haben. Im Zentrum der Module V–XI steht die Förderung junger professioneller Pianisten.

I. Abenteuer Klavier – Little Piano School
Durch die Weiterentwicklung der bahnbrechenden Methode von Kim Monika Wright werden bereits 2- bis 6-jährige Kinder spielerisch an die Welt der Musik und insbesondere an das Klavier herangeführt. Die Ausbildung der jungen Little-Piano School Lehrerinnen wird möglich durch die Kooperation mit der Folkwang Hochschule. Der Unterricht findet in der Folkwang Musikschule und seit wenigen Woche auch in 12 Kindertagestätten des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck, Bottrop, Dorsten statt.

II. Begegnungen – Encounters
Durch die Begegnung mit renommierten Festivalkünstlern erhalten junge
Klavierschüler wichtige Impulse für ihre eigene musikalische und persönliche
Entwicklung. Damit verbunden ist nicht zuletzt ein großer Motivationsschub für den Instrumentalunterricht.

III. Entdeckungen – Discovery Projekte
Mit seinen Discovery-Projekten möchte das Klavier-Festival Ruhr Kinder und
Jugendliche unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft und verschiedener Bildungsniveaus dabei unterstützen, selbst kreativ tätig zu werden, um einen aktiven Zugang zur Musik entwickeln zu können. Zu ausgewählten Themen und Musikstücken werden interdisziplinäre Workshops durchgeführt, deren Ergebnisse während des Festivals der Öffentlichkeit vorgestellt und im Internet dokumentiert werden.

IV. Ausgezeichnete Kinder
Mit dem jährlichen Konzert „Ausgezeichnete Kinder“ hat das Klavier-Festival Ruhr eine außergewöhnliche Plattform für den pianistischen Nachwuchs im Kindes und Jugendalter geschaffen. Junge Pianisten aus Nordrhein-Westfalen, die bei „Jugend musiziert“ oder dem „Essener Rotary Klavier Wettbewerb Jugend“ mit Preisen ausgezeichnet wurden, erhalten seit 2006 alljährlich die Möglichkeit, sich in der Essener Philharmonie erstmals einem großen Festival-Publikum zu präsentieren.

V. Internationale Meisterkurse
Im Rahmen seiner internationalen Meisterkurse lädt das Klavier-Festival Ruhr seit 1992 bedeutende Pianisten dazu ein, ihre außergewöhnlichen pianistischen Fähigkeiten und ihr enormes musikalisches Wissen an die junge Pianisten-Generation weiter zu geben. Meisterschüler aus dem In- und Ausland erhalten auf diese Weise alljährlich die Gelegenheit, mit großen Lehrerpersönlichkeiten intensiv zusammen zu arbeiten und ausgewählte Klavierwerke einzustudieren.

VI. Extraschicht
In einem moderierten Klaviermarathon beweisen Studierende nordrheinwestfälischer Musikhochschulen in der besonderen Atmosphäre der Bochumer Jahrhunderthalle bis tief in die Nacht ihr pianistisches Können und sammeln auf diese Weise wichtige Bühnenerfahrungen.

VII. Klavier mobil
Als kulturellem Leitprojekt des Initiativkreises Ruhr ist es dem Klavier-Festival Ruhr ein besonderes Anliegen, mit seinen Aktivitäten insbesondere auch die Mitgliedsunternehmen und ihre Mitarbeiter zu erreichen. Deshalb wurde 2003 die Reihe „Klavier mobil“ ins Leben gerufen. Besonders begabte Studierende nordrhein-westfälischer Meisterklassen spielen in Mitgliedsunternehmen und sammeln vor deren Mitarbeitern wichtige Aufführungserfahrungen.

VIII. Große Klavierschulen der Gegenwart
Die Intensität künstlerischer Lehrer-Schüler-Beziehungen wird in geradezu
exemplarischer Weise in der Reihe „Die großen Klavierschulen der Gegenwart“ begreifbar. Beim Klavier-Festival Ruhr eröffneten sich dadurch Einblicke in den Unterricht von Künstlern wie Dmitri Bashkirov, Pierre-Laurent Aimard, Claude Frank und Gary Graffman oder Alfred Brendel (2009).

IX. Stipendium des Klavier-Festivals Ruhr
Mit dem Preis des Klavier-Festivals Ruhr ist ein Stipendium verbunden, das der Geehrte an einen Nachwuchspianisten seiner Wahl vergeben darf. Am Ende des Förderjahres wird der jeweilige Stipendiat dann zu einem Debütkonzert beim Klavier-Festival Ruhr eingeladen.

X. Die Besten der Besten
Jedes Jahr geben zahlreiche junge Pianisten ihr Debüt beim Klavier-Festival
Ruhr. Mit der Reihe „Die Besten der Besten“ hat das Klavier-Festival Ruhr in
diesem Zusammenhang eine weltweit einmalige Plattform für Preisträger der
renommiertesten internationalen Klavier-Wettbewerbe geschaffen. In diesem Jahr debütieren die Ersten Preisträger folgender Wettbewerbe: Internationaler Robert Schumann Wettbewerb Zwickau, Sydney International Piano Competition, Santander International Piano Competition und Van Cliburn International Piano Competition.

XI. Edition Klavier-Festival Ruhr
Seit dem Jahr 2005 beschreitet das Klavier-Festival Ruhr bei der künstlerischen Dokumentation der Konzerte junger Pianisten neue Wege. Ziel dieser Initiative ist es nicht nur, selten zu hörende Werke der Klaviermusik dem Publikum zugänglich zu machen, sondern insbesondere junge Pianisten, die beim Klavier-Festival Ruhr ihr Debüt geben, nachhaltig zu fördern. Durch die durch die NATIONALBANK Essen ermöglichten CD-Portraits, die der Monats-Zeitschrift FonoForum über das Jahr verteilt beiliegen, werden die jungen Pianisten, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Ein Teil dieser elf Module erhält seine Nachhaltigkeit vor allem auch durch eine detaillierte Internetpräsenz (www.klavierfestival.de).