Der BEETHOVEN-RING 2018 geht an den 26-jährigen Pianisten Kit Armstrong. Das teilte der Vorsitzende der BÜRGER FÜR BEETHOVEN Stephan Eisel mit: "Mit Kit Armstrong zeichnen wir einen Pianisten aus, der schon in jugendlichem Alter durch atemberaubende Beethoven-Interpretationen auffiel und seitdem die Zuhörer immer wieder in seinen Bann zieht. So gibt er beispielsweise den Kadenzen in Beethovens Kla­vierkonzerten ihre ursprüngliche Bedeutung zurück, in dem er diesen solistischen Teil improvisiert und nicht eine gedruckte Fassung spielt.“ Armstrong ist 15. Träger des Beethoven-Rings, den 2004 erstmals Gus­tavo Dudamel erhalten hatte.

Kit Armstrong bezeichnete die Auszeichnung als "wunderbare Nachricht“ und sagte dazu: "Von den Bonner Bürgern mit dem Beethoven-Ring ausgezeichnet zu werden, ist eine Ehre, die mich tief bewegt. Das Grenzüberschreitende, Brückenschlagende seiner Musik inspiriert mich als Pianist und Komponist immer aufs Neue. Man kann gegenüber Beethoven nie gleichgültig sein: sein Werk reprä­sentiert die Menschheit in all ihren Facetten. Die Auszeichnung bestärkt mich, weiter meinen Weg zu Beet­hoven zu gehen.“

Der Beethoven-Ring wurde in einer Abstimmung von den über 1.600 Mitgliedern der BÜR­GER FÜR BEETHOVEN unter den fünf jüngsten Solisten des Bonner Beethovenfestes vergeben, die ein Werk von Beethoven interpretieren. Auf Armstrong entfielen 60 Prozent der abgegebenen Stimmen. Ihm folgten die Sängerin Sophia Brommer und die Pianisten Alberto Ferro, Tanguy de Williencourt und Emre Ya­vuz. Armstrong hatte beim Beethovenfest das zweite, weitgehend in Bonn komponierte Beethoven-Klavier­konzert und das Rondo für Klavier und Orchester von Mozart gespielt.

1992 in Los Angeles geboren, begann Kit Armstrong bereits fünfjährig mit dem Komponieren und erhielt kurz darauf seinen ersten Klavierunterricht. Heute konzertiert er in den renommiertesten Konzertsälen der Welt: dem Musikverein Wien, dem Concertgebouw Amsterdam, der Philharmonie Berlin, der Laeiszhalle Hamburg, der Kölner Philharmonie, der NHK Hall Tokio und dem Palais des Beaux-Arts Brüssel. Dabei arbeitet er mit bedeutenden Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Manfred Honeck, Kent Nagano, Jonathan Nott, Esa-Pekka Salonen, Mario Venzago und Robin Ticciati zusammen. Als Organist war er bereits in der Berliner und der Kölner Philharmo­nie zu erleben. Kompositionsaufträge erhielt Armstrong u.a. vom Gewandhaus zu Leipzig und dem Musikkollegium Winterthur.

Kit Armstrong studierte am Curtis Institute of Music in Philadelphia und an der Royal Academy of Music in London. Zusätzlich schloss er in Paris schloss ein Mathematikstudium mit einem Master ab. 2010 erhielt er den Leo­nard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Im Alter von 13 Jahren lernte Kit Armstrong Alfred Brendel kennen, der ihn seither als Lehrer stark geprägt hat und ihm ein "Verständnis der großen Klavierliteratur als eine Einheit von Gefühl und Verstand, Frische und Verfeinerung“ attestiert.

Der Beethoven-Ring wird Kit Armstrong durch die BÜRGER FÜR BEETHOVEN im Frühsommer nächsten Jahres bei einem eige­nen Konzert im Bonner Beethoven Haus verliehen. Bisherige Träger des Beethoven-Rings sind der Dirigent Gustavo Dudamel (2004), die Geigerinnen Julia Fi­scher (2005) und Lisa Ba­tiashvili (2006), der Cellist Giorgi Kharadze (2007), die Pianisten Lauma Skride (2008) und Teo Gheorghiu (2009), der Geiger Sergei Khachatryan (2010), der Hornist Premysl Vojta (2011), der Oboist Philippe Tondre (2012), die Geigerin Ragnhild Hemsing (2013), die Fagottistin Sophie Dartigalongue (2014), der Cellist Nicolas Altstaedt (2015) sowie die Pianisten Filippo Gorini (2016) und Pianist Igor Levit (2017). Stephan Eisel wies darauf hin, dass sich alle Preisträger in der interna­tionalen Spitzen­klasse etabliert haben: "Mit dem Beethoven-Ring bleiben sie der Geburtsstadt des großen Komponisten ver­bunden.“