In Anerkennung seiner herausragenden Verdienste um das Werk Karl Amadeus Hartmanns, des bedeutendsten deutschsprachigen Symphonikers des 20. Jahrhunderts und Gründers der musica viva-Konzertreihe, beschlossen die Mitglieder der Karl-Amadeus-Hartmann-Gesellschaft e. V. einstimmig, Maestro Kirill Petrenko die Ehrenmitgliedschaft der Karl Amadeus-Hartmann-Gesellschaft zu verleihen. Im Rahmen einer feierlichen Stunde mit geladenen Gästen überreichte der Geschäftsführer und Künstlerische Leiter Andreas Hérm Baumgartner (Dirigent) am 28. April 2016 dem Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper und designierten Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker die Urkunde sowie eine faksimilierte Autographenseite aus Hartmanns letztem Werk Gesangsszene.

Insbesondere Kirill Petrenkos Aufführungen von Hartmanns Gesangsszene mit Christian Gerhaher und dem Bayerischen Staatsorchester im April 2015 in München, Budapest und im Wiener Musikverein gerieten zu einem das Publikum fesselnden und erschütternden Ereignis, das die seismographischen Fähigkeiten des Zeitdiagnostikers Karl Amadeus Hartmann in den Mittelpunkt rückte. In kongenialer Weise verstand er es, höchste Expressivität und Kraftentfaltung mit klanglicher Transparenz und Empfindsamkeit in Einklang zu bringen, um so der Kernaussage von Hartmanns "Parabel vom Ende der Welt“ in denkwürdiger Weise Ausdruck zu verleihen: Der Mensch ist und bleibt der Erde, der Natur und sich selbst gegenüber der größte Feind. Ein Ende der Welt sei deshalb umso bitterer, da es durch menschliche Hybris selbst geschaffen wurde.

Neben dem Dirigenten Fabio Luisi und dem kürzlich verstorbenen Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez ist Kirill Petrenko erst das dritte Ehrenmitglied. Zu den Mitgliedern der Karl-Amadeus-Hartmann-Gesellschaft zählen neben Musikinteressierten und Wissenschaftlern vor allem auch Persönlichkeiten aus dem nationalen wie internationalen Kulturleben, darunter u. a. Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann, Udo Zimmermann, Friedrich Cerha, Ingo Metzmacher, Marek Janowski, Thomas Zehetmair sowie Christoph Poppen.