Karin Haußmanns Komponieren ist ganz wesentlich von ihrer Arbeit mit dem Klang bestimmt, den sie mitunter wie unter einem Brennglas zu betrachten und zu hören pflegt. „Die konkrete, die hörbare Beschaffenheit eines Klangs hat mich schon immer fasziniert, das hat eine sehr große Sinnlichkeit für mich; am meisten bei komplexen, rauen Klängen.“

Die 1962 geborene Karin Haußmann (Schülerin von Walter Zimmermann und Nicolaus A. Huber) zerlegt ein gewünschtes Klangergebnis gedanklich in seine Bestandteile, um es dann durch Verschaltungen einzelner Module zusammenzusetzen; ein analytisches Verfahren, durch das sie Material für graduelle oder auch sprunghafte Veränderungen gewinnt, z.B. durch Übertragung auf das gesamte Ensemble, durch neue Kombinationen, Uminstrumentierungen.

Eine besondere Rolle in Karin Haußmanns Werken nehmen Randerscheinungen akustischer Wahrnehmung ein: Phänomene an der Grenze zwischen Geräusch und Klang, „Resonanzen – Erinnerung an den Rändern der Wachsamkeit“.

WER 6558 2 Karin Haußmann
lys für Ensemble (2001) / nichts als Geräusch – Musik ohne Worte in drei Teilen – für Sopran, Bassflöte, E-Gitarre und Schlagzeug (1999) / Resonanzen – Erinnerung an den Rändern der Wachsamkeit – für Klarinette, Flöte (auch Picc.), Violine, Violoncello und Klavier (1995/1999) / weights and measures für Klavier solo (2001) / Schwellen für Bassflöte, Bassklarinette, Schlagzeug, Violine, Viola und Violoncello (2002) / Ein Ort für
Zufälle
für Sopran, Akkordeon, Flöte (auch Picc.) und Schlagzeug (1996/97)

Thürmchen Ensemble / Erika Oña, Leitung
Norma Enns, Sopran / Ensemble L’Art pour L‘Art
Hwa-Kyung Lim, Klavier
Ingrid Schmithüsen, Sopran / musikFabrik – Ensemble für Neue Musik

Die CD ist am 5. April 2004 bei Wergo erschienen.

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