Die Eutiner Festspiele haben einen neuen Geschäftsführer: Kai Luft (46) wird die Nachfolge von Dr. Irene Matthiessen antreten. Luft war elf Jahre lang in leitenden Positionen an der Komischen Oper Berlin tätig, zunächst als Künstlerischer Betriebsdirektor sowie Stellvertreter des Intendanten, später als Geschäftsführender Direktor.

Rolf Kuhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Eutiner Festspiele, zeigt sich hochzufrieden darüber, dass die Geschäftsführung mit einem „Mann vom Fach“ besetzt werden konnte: „Kai Luft hat in der Leitung eines renommierten und traditionsreichen Deutschen Opernhauses überaus erfolgreich gearbeitet. Seine Ideen und seine Erfahrungen werden unsere Festspiele bereichern. Wir haben uns eine deutliche Weiterentwicklung der Festspiele vorgenommen. Dies ist ein weiterer Schritt in diese Richtung, der, wie wir hoffen, uns erheblich voranbringen wird. Wir werden zukünftig nicht nur in künstlerischer Hinsicht gut aufgestellt sein, sondern sind auch bestens gerüstet, um den durch die zu erwartende Konkurrenz bald noch härteren Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.“

Auch Intendant Jörg Fallheier erwartet positive Effekte: „Kai Luft hat in einer für die Berliner Opernszene überaus schwierigen Zeit die Geschicke der Komischen Oper entscheidend gelenkt. Ich bin sicher, dass wir in Eutin von seiner Erfahrung profitieren werden!“
Der neue Geschäftsführer wird bereits zum 1. Dezember 2006 seine Arbeit in der Eutiner Opernscheune aufnehmen und ist voller Vorfreude auf seinen neuen Arbeitsplatz in der Opernscheune am Schlossgarten: „Nach einer langjährigen und vielfältigen Theaterarbeit im In- und Ausland freue ich mich, nun in Eutin tätig zu werden. Die Festspiele mit ihrem einzigartigen Ambiente und einer zukunftsorientierten Ausrichtung sind ganz bestimmt für jeden, der im Festspielteam mitarbeiten darf, ein spannungsreiches und kreatives Betätigungsfeld.“

Kai Luft wurde 1960 in Aachen geboren. Er studierte Musikwissenschaft und Kunstgeschichte in Köln und ließ sich parallel dazu am Aachener Stadttheater im Regie- und Schauspielbereich ausbilden. Anschließend absolvierte er zusätzlich ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Fernuniversität Hagen. Sein beruflicher Werdegang führte Luft zunächst als Regieassistent ans Stadttheater Luzern. In gleicher Funktion, zusätzlich auch noch als Abendspielleiter, war er dann drei Jahre lang am Bielefelder Theater tätig. 1984 ging Luft ans Kölner Opernhaus, zuerst wieder als Abendspielleiter und Regieassistent. 1989 wurde er persönlicher Assistent des Intendanten, 1991 Chefdisponent und Leiter des Künstlerischen Betriebsbüros. Gastengagements als Spielleiter und Regisseur führten Luft in diesen Jahren u.a. nach Washington, Miami, Los Angeles, Tokio, Stockholm, Oslo, Barcelona und Athen. Auch bei bedeutenden Festspielen war er tätig, z.B. in Salzburg und Bregenz. 1994 begann Luft seine Arbeit an der Komischen Oper in Berlin als Künstlerischer Betriebsdirektor und Stellvertreter von Intendant Albert Kost, der ihn 2000 in der Phase eines schwierigen wirtschaftlichen Konsolidierungsprozesses zum Geschäftsführenden Direktor ernannte: „Seine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse“, so Kost, „das organisatorische Geschick und seine künstlerischen Fähigkeiten machten ihn zu einem idealen Kandidaten für diese Funktion.“ Zu Beginn der Spielzeit 2005/06 machte Andreas Homoki, der ein Jahr zuvor Intendant des Hauses in der Behrenstrasse geworden war, Susanne Moser zu Lufts Nachfolgerin.