Der “junge ohren preis 2006” geht an die Berliner Philharmoniker für ihr Musikvermittlungsprojekt “MusicART”. Einen Sonderpreis erkannte die Jury dem Leipziger Gewandhaus für dessen Jugendkampagne “Soundchecker” zu.

Der “junge ohren preis” wird von der Jeunesses Musicales Deutschland gemeinsam mit der Deutschen Orchestervereinigung und der Initiative Hören für das beste klassische
Kinder- oder Jugendkonzertprojekt der zurückliegenden Saison verliehen. Mit der Auszeichnung wollen die Initiatoren Mut machen zu mehr Konzerten für junges Publikum und die Qualitätsdiskussion auf dem noch jungen Gebiet der Konzertpädagogik beflügeln.

“Ein wichtiges Kriterium war für uns, in welchem Maße das junge Publikum angesprochen und ernst genommen wird”, kommentierte der Jury-Sprecher, WDR 3 -Redakteur Arnd Richter: “Wo Pädagogen sich nicht als Entertainer oder Oberlehrer einbringen, sondern als Begleiter, da können junge Hörer von heute die faszinierende Welt klassischer Live-Musik unbefangen für sich entdecken.”

Die von Sir Simon Rattle initiierte Education Abteilung der Berliner Philharmoniker hatte sich mit einem Projekt aus ihrer Reihe “MusicART” beworben: Schüler setzten Musik des zeitgenössischen Komponisten George Benjamin in abstrakte Malerei um. Der Malprozess wurde während des Konzerts in einem Video projiziert und bot dem jungen Publikum eine visuelle Zugangsweise zur Musik.

Mit dem Projekt “Soundchecker” lädt das Leipziger Gewandhausorchester Jugendliche zum Vorab-Probehören von Werken aus Programmen der Spielzeit ein. Spontane Kommentare über die Höreindrücken der jungen Leute führen zu einer “Hitliste”. So öffnet sich das Gewandhaus den Jugendlichen auf einer für sie authentischen Wellenlänge.