Bereits die zweite Ausschreibung des "junge ohren preis" erfreute sich in der Spielzeit 2006/07 eines internationalen Echos. Herausragende Konzert- und Musiktheaterprojekte im Bereich Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden eingereicht. Die international besetzte Jury vergab drei Preise an Projekte aus Basel, Wien und Heidelberg.
Der erste Preis geht an das Projekt "Windrose" des kammerorchesterbasel. Anhand der kreativen Umsetzung von Mauricio Kagels Salonorchesterstück "Die Stücke der Windrose" wird Musikvermittlung als eigene Kunstform sichtbar. Beispielhaft führt die gleichberechtigte Arbeit von Profimusikern mit Lehrern und Schülern in allen Projektphasen vor, wie das Zusammenspiel unterschiedlicher Institutionen zum musikalischen Ereignis in einer Stadt wie Basel werden kann.
Der zweite Preis geht an das Musiktheaterprojekt "Oper zum Anfassen - Julius Cäsar am Theater an der Wien", das unter der Leitung von Dietmar Flosdorf einen kindgerechten und anschaulichen Einblick sowohl in die Gattung als auch in den Betrieb "Oper" verschafft. Auch in diesem Projekt wirken Profis, Kinder und Jugendliche zusammen auf einer Bühne. Umfangreiche Workshops beziehen Studierende der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien und der Akademie der Bildenden Künste Wien mit ein, die als Mitwirkende Einblicke für ihre Berufspraxis in der Musikvermittlung erhalten.
Den dritten Preis erspielte sich das Theater Heidelberg und sein Philharmonisches Orchester. Unter dem Titel "Das Neue Wunderhorn" brachte es unter der Leitung von Jan Linders (Inszenierung), Cornelius Meister (Musik) und Uschy Szott (Choreografie) Profis und Laien im Alter von 6 bis 81 zusammen, die sich ein Jahr lang probend auf den großen Auftritt am Ende der Spielzeit 2006/07vorbereitet hatten. Inspiriert durch die Lyrik von Arnim/Brentano dichtete die aufgerufene Heidelberger Bevölkerung eigenes und nach diesen Texten entstanden neue Kompositionen, abenteuerliche Choreografien und Inszenierungen, die anregten, auch abgelegene Räume des Theaters sinnlich zu erleben. Ein Projekt, das Ensembles der gesamten Stadt Heidelberg einbezog und sein jugendliches Zielpublikum besonders ansprach - belohnt von lang anhaltendem Applaus und dem "junge ohren preis 2007".
Der Preis wird im Rahmen ausgewählter Konzertveranstaltungen der Preisträger vom netzwerk junge ohren übergeben werden, das diesen Preis jährlich für herausragende Projekte im Bereich der Musikvermittlung ausschreibt und mit seiner Verleihung das Engagement für besondere Konzerte und Musiktheaterprojekte für junges Publikum unterstützt.
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