Im Rahmen des großen Abschlussfestivals im Eurogress in Aachen zeichnete Jugendminister Armin Laschet (MGFFI) heute vor etwa 1.500 jugendlichen Gästen die Preisträger aus. 3.500 Euro Preisgeld und der von Jugendlichen gestaltete Wanderpokal gingen an den Verein KABAWIL e.V. aus Düsseldorf für das Tanztheater „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?“. Es fragt danach, wie es ist, heute als Dunkelhäutiger in einer vorwiegend weißen Gesellschaft zu leben. Das Preisträgerprojekt thematisiert die Schwierigkeiten, Anfeindungen und Ungerechtigkeiten, die schwarze Deutsche in diesem Land erleben.

Den mit 1.500 Euro dotierten, erstmals verliehenen Sonderpreis YOUNG EUROPE erhielt das Bildungswerk Carolus Magnus in der Bleiberger Fabrik aus Aachen für sein grenzüberschreitendes Modellprojekt „Europa – kreativ entdecken“. Sechshundert Grundschulkinder aus der Grenzregion Euregio Maas-Rhein haben mit 15 Künstlerinnen und Künstlern aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland „ihr Bild von Europa“ künstlerisch interpretiert. Preisgelder in Höhe von jeweils 1.500 Euro gingen an die beiden Zweitplatzierten, das Team um Thorsten Kellermann, den Künstlerverein Kran 51 e.V. und die Schülergruppe der Hauptschule Rendsburgerplatz in Köln-Mülheim für ihr Filmprojekt „My Home“ und den Verein JAS – Jugend – Architektur – Stadt e.V. aus Gelsenkirchen für seine kontinuierliche Projektinitiative „Förderung der baukulturellen Bildung von und mit Kindern und Jugendlichen“.

Ein Preisgeld in Höhe von jeweils 500 Euro ging an die vier Drittplatzierten aus Düsseldorf, Rietberg, Moers und Wetter. Prämiert wurden das Literaturprojekt „Zwischenruf“ der zakk gGmbH (Düsseldorf) für ihr gleichnamiges Jugendliteraturprojekt, die Jugendlichen der Jugendhilfe und Förderschule Rietberg für ihre zweijährige Projektarbeit unter dem Motto „14 starke Jugendliche als Kulturarbeiter in Rietberg“, das Jugend-Kultur-Zentrum „Die Volksschule“ in Moers für sein gleichnamiges „Online-Radio“, das wöchentlich 16 Stunden auf Sendung ist, und das Lyrikprojekt „Von Goethe bis Guggenmoos – Kinder spielen mit Gedichten“ der Klasse 3b der Oberlinschule der Evang. Stiftung Volmarstein in Wetter.

Neben Geldpreisen sprach die Jury drei weiteren Projekten ihre besondere Anerkennung aus: In der Kategorie YOUNG EUROPE sind dies das JFC Medienzentrum gemeinsam mit der Roots&Routes TVRedaktion aus Köln und der 15-jährige Aachener Schüler Maximilian Schmeißer. Außerdem erhielt das Medienprojekt Wuppertal e.V. eine Anerkennung für seine kontinuierliche Projektinitiative. Die Jury würdigte damit einen Träger, der wie kein zweiter die Geschichte des Jugendkulturpreises auf höchstem Niveau begleitet hat.

Insgesamt 271 Projekte aus 94 Städten, Gemeinden und Kreisen hatten sich um die begehrte Auszeichnung beworben und haben der 10. Ausschreibung des Jugendkulturpreises NRW damit ein Spitzenergebnis beschert. Eines der wichtigsten Kriterien beim Wettbewerb um den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis ist die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in allen Phasen des Projekts. „Um so erfreulicher, dass sich die Projekte nicht nur durch Spartenvielfalt und Quantität, sondern auch durch Qualität auszeichnen“, so ein Mitglied der von Jugendlichen und Erwachsenen paritätisch besetzten Jury. Ein Grund mehr, nicht nur die Preisträger, sondern auch über 130 Gruppen aus allen Teilen des Landes mit ihren hervorragenden Projekten an der Gestaltung des Abschlussfestivals im Eurogress Aachen aktiv zu beteiligen.

Den ganzen Tag lang stellte der Jugendkulturpreis unter Beweis, was das Land NRW in Sachen Kinderund Jugendkultur zu bieten hat. Moderiert vom Aachener Jugendteam, das sich für die gesamte Festivalorganisation mächtig ins Zeug legte, gab es im 10-Minuten-Takt Live-Auftritte auf der Bühne: von Theater-Darbietungen über HipHop, Kabarett und Musicals wurde alles geboten. Zur gleichen Zeit füllten über 60 Aussteller den Eurogress mit ihren Kunstwerken. Im eigenen Kinoraum waren den ganzen Tag Medienpräsentationen wie „Wanted“ oder „Tote hören schlecht“ zu sehen. Mitmachaktionen wie das „Traumhausatelier“ oder der „Treffpunkt der Fantasie“ (Spielmobil Bottrop) setzten kreatives Potenzial frei.

Gefördert wird der alle zwei Jahre von der Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische Dienste (LKD, Unna) gemeinsam mit der LKJ (Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit, Dortmund) ausgeschriebene Landespreis »für eine beispielhafte Kulturarbeit von und mit Kindern oder Jugendlichen« seit 1991 vom Jugendministerium NRW (MGFFI). Neben der Landesregierung engagieren sich für den Jugendkulturpreis NRW 2008 die Mitveranstalterin und Gastgeberstadt Aachen, die Ursula Lübbe Stiftung und ein Kreis Aachener Unterstützer, dem die StädteRegion, die Karlspreisstiftung, die RWTH, die Sparkasse Aachen, die STAWAG und die Firma Zentis angehören.