Die Wittener Tage für neue Kammermusik feiern runden Geburtstag: Vom 25. bis zum 27. April 2008 findet das Festival mit internationaler Bedeutung zum 40. Mal statt. 1969 wurden die mittlerweile international renommierten Wittener Tage für neue Kammermusik gegründet. Das Kulturradio WDR 3 ist für die inhaltliche Gestaltung des Festivals maßgeblich verantwortlich und leistet einen wichtigen finanziellen Beitrag.

»40 Jahre Wittener Tage für neue Kammermusik, das sind mehr als 500 Uraufführungen neuer Werke der zeitgenössischen Musik, überwiegend beauftragt durch den Westdeutschen Rundfunk – eine auch im internationalen Vergleich außerordentliche Förderleistung für die Neue Musik«, erläutert Prof. Karl Karst, Programmchef des Kulturradios WDR 3. »Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt haben für Witten gearbeitet. Etliche Werke gingen nach ihrer Wittener Premiere um die Welt und wurden vielfach nachgespielt«, ergänzt der für das Festival verantwortliche WDR 3 – Musikredakteur Harry Vogt »Witten war und ist immer wieder Fenster und Forum für neueste Trends der Kammermusik«.

Im Jubiläumsjahr präsentiert das Festival in der Ruhrstadt mehr als 20 Ur- und Erstaufführungen von Komponistinnen und Komponisten aus elf Nationen. Ein Schwerpunkt ist der englischen Komponistin Rebecca Saunders gewidmet, die seit langem in Deutschland lebt. Einige ihrer neuen Vokalstücke entstanden nach Texten der Heidelberger Sammlung Prinzhorn, die Patienten psychiatrischer Anstalten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert schufen. Seit mehreren Jahren regt die Schola Heidelberg Komponisten zur musikalischen Umsetzung dieser einzigartigen Dokumente an und ist mit vier neuen Beiträgen zu diesem Projekt erstmals in Witten zu Gast.

Zu den Wittener »Newcomern« zählen in diesem Jahr die Komponisten Jay Schwartz und Erin Gee (USA), Olga Rayeva (Russland), Johannes Kretz und Georg Nussbaumer (Österreich), Andres Bosshard (Schweiz), Dai Fujikura (Japan), Jorge Sánchez-Chiong (Venezuela) und Nigel Osborne (England). Auf dem Programm stehen zudem Neuheiten von Johannes Kalitzke, Brian Ferneyough, Sir Harrison Birtwistle, Stefano Gervasoni, Hans Abrahamsen, York Höller, Wolfgang Rihm, Mark Andre, Brice Pauset und Mathias Pintscher.

Auch in ihrem 40. Jahr präsentieren die Wittener Tage hochrangige Stammgäste wie das Arditti String Quartet, das Klangforum Wien (dirigiert von Johannes Kalitzke) und das ensemble recherche. Seine Premiere an der Ruhr feiert das Ensemble Contrechamps aus Genf. Eine Formation des WDR-Sinfonieorchesters Köln ist unter Leitung von Emilio Pomàrico ebenfalls zum ersten Mal in Witten zu Gast. Die Wittener Solisten sind allesamt ausgewiesene Experten der Musica nova – so etwa Jörg Widmann (Klarinette), Kai Wessel (Countertenor), Marco Blaauw (Trompete), Dorothee Oberlinger (Blockflöte) und Teodoro Anzellotti (Akkordeon).