Seit dem 1. Januar 1992 leitet Rolf Bolwin als Geschäftsführender Direktor den Deutschen Bühnenverein. Bolwin verantwortete in diesen 20 Jahren unter anderem die umfangreiche Reform der Tarifverträge für das künstlerische Personal, den NV (Normalvertrag) Bühne und den TVK (Tarifvertrag für Musiker in Kulturorchestern). Durch die Reform konnte eine Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen sowie der Fortbestand des notwendigen sozialen Schutzes der Mitarbeiter erreicht werden. Um den Bestand der Theater und Orchester zu sichern, schließt der Bühnenverein seit mehreren Jahren verstärkt Haustarifverträge ab, durch die die Mitarbeiter dieser Betriebe auf Teile ihrer Vergütung zugunsten des Erhalts ihrer Arbeitsplätze verzichten. Auch die Reform der Vereinbarungen über Aufführungsrechte mit dem Verband der Bühnen- und Medienverlage verbesserte die Konditionen für Theater und Orchester. Weitere Anliegen von Bolwin sind eine erhöhte Medienaufmerksamkeit für die Arbeit der Theater und Orchester und des Verbands sowie eine betriebswirtschaftliche Beratung der Mitglieder. Hierfür wurden in der Kölner Hauptgeschäftsstelle des Bühnenvereins jeweils eigene Referate aufgebaut. In Bolwins bisherige Amtszeit fielen zudem die Einführung des Deutschen Theaterpreises DER FAUST sowie die Feier zum 150-jährigen Bestehen des Bühnenvereins. Auch in Zukunft wird Bolwin den Verband in seiner jetzigen Funktion leiten.

Bolwin, geboren 1950, studierte an der Universität Bonn Jura, Politische Wissenschaften und Geschichte und arbeitete zunächst als Rechtsanwalt in Bonn. Von 1982 bis 1991 war er im Justitiariat des Deutschlandfunks in Köln tätig, zuletzt als Leiter der Rechtsabteilung. Bolwin ist Mitherausgeber des im Decker-Verlag erschienenen Kommentars zum Bühnen- und Tarifrecht. Mit zahlreichen Publikationen hat er sich zudem an der öffentlichen Debatte um die zukünftige Struktur der Staats- und Stadttheater beteiligt.