Jonathan Nott und die Junge Deutsche Philharmonie schreiben ihre gemeinsame Geschichte weiter. Der bis Juni 2019 laufende Vertrag als Erster Dirigent und Künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie wurde soeben um weitere drei Jahre bis Juni 2022 verlängert.
Jonathan Nott begründet die Vertragsverlängerung und formuliert seinen Anspruch an das gemeinsame Wirken: "Was ich an der Zusammenarbeit mit der Jungen Deutschen Philharmonie so liebe, ist meine Freude über die Fähigkeiten und die Entschlossenheit, erfolgreich zu sein, die aus den jungen Musikerinnen und Musikern heraussprudelt. Im Endeffekt vor allem aber auch der Anspruch an mich selber, den jungen Musikerinnen und Musikern aufzuzeigen, dass neben dem Studium und der musikalischen Praxis, es die glühende Intensität ihrer Musikalität ist, die ausstrahlen muss. ‚Bin ich langweilig, verstecke ich mich hinter dem Einfach-nichts-Falschmachen, käue ich nur die musikalische Idee eines anderen wieder? Ist das, was ich musikalisch zu sagen habe, hörenswert?’ Diesen Fragen und den Herausforderungen – diesen ‚Gefahren’ des Jungseins –, aber auch der Freude und dem Zusammengehörigkeitsgefühl nachzugehen, das ist es, was die Junge Deutsche Philharmonie ausmacht. Teil dessen zu sein, ist ein großartiges Abenteuer.“
David Panzer, Sprecher des Orchestervorstands, freut sich, dass die besondere Zusammenarbeit weitergeht: "Stets aufs Neue einen den Werken angemessenen Orchesterklang und die richtige musikalische Struktur zu gestalten, ist einer der zentralen Aspekte in der Zusammenarbeit mit Jonathan Nott. Sein hoher Anspruch hat nicht nur die Junge Deutsche Philharmonie insgesamt weiterentwickelt, sondern auch jede einzelne, jeden einzelnen der Musikerinnen und Musiker. Gerade für uns als junges Orchester ist eine solch detaillierte und genaue Probenarbeit von unschätzbarem Wert. Das Ergebnis sind Erlebnisse, die bei uns allen noch lange nachwirken. Wir sind glücklich darüber, nun auch in der Zukunft gemeinsam mit Jonathan Nott solche musikalischen Ereignisse erarbeiten zu können.“
Im März 2013 fand das erste gemeinsame Projekt mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 9 D-Dur statt. Beim Festakt "40 Jahre Junge Deutsche Philharmonie“ erhielt Jonathan Nott am 13. Oktober 2014 vom bisherigen Ersten Gastdirigenten Lothar Zagrosek den Stab als Erster Dirigent und Künstlerischer Berater. Seitdem ging Jonathan Nott einmal jährlich mit der Jungen Deutschen Philharmonie auf Tournee. Das Repertoire, von Joseph Haydn über Maurice Ravel und Gustav Mahler bis hin zu György Ligeti, Edgar Varèse und Sofia Gubaidulina, spiegelt nicht nur die wohlbekannte Vielseitigkeit von Jonathan Nott wider, sondern entspricht auch dem Weiterbildungsanspruch der Jungen Deutschen Philharmonie in idealer Weise.
Die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit war nicht nur in den Konzertsälen zu erleben, sondern ist regelmäßig auf Tonträgern veröffentlicht worden. 2013 wurde eine DVD der ersten Zusammenarbeit mit Mahlers Sinfonie Nr. 9 publiziert, 2016 erschien eine CD mit Sofia Gubaidulinas Konzert für Viola und Orchester und Anton Bruckners Sinfonie Nr. 9 d-Moll. Im September 2017 wird die DVD "NEUE WEGE“, eine Live-Aufnahme aus der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker, mit Edgar Varèses "Déserts“ und Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 3 Es-Dur (Eroica) erhältlich sein. Für den Oktober ist eine CD mit Maurice Ravels "Valses nobles et sentimentales“ sowie Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 15 A-Dur geplant.
Auch über die gemeinsame Konzerttätigkeit hinaus prägt Jonathan Nott die Entwicklung der Jungen Deutschen Philharmonie: So ist kurz nach seinem Amtsantritt bei dem jungen Orchester die Patenschaft der Bamberger Symphoniker, deren Chefdirigent er von 2000 bis 2016 war, entstanden. Das nächste Mal gehen Jonathan Nott und die Junge Deutsche Philharmonie im Herbst 2018 gemeinsam auf Tournee.
Jonathan Nott ist Musikdirektor beim Orchestre de la Suisse Romande und beim Tokyo Symphony Orchestra sowie Erster Dirigent und Künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie. Zudem ist er regelmäßig Gastdirigent bei den weltweit führenden Orchestern. Für seine Arbeit als Chefdirigent bei den Bamberger Symphonikern – Paten der Jungen Deutschen Philharmonie – in den Jahren 2000 bis 2016 erntete Jonathan Nott weltweit Anerkennung, reiste mit dem Orchester regelmäßig in die USA, nach Südamerika, China, Japan, zu den Salzburger Festspielen und den BBC Proms. Im Jahr 2013 präsentierte er beim Lucerne Festival zum 200-jährigen Geburtstag des Komponisten konzertante Aufführungen von Wagners Ring und dirigierte dort im Jahr 2015 eine konzertante Aufführung von Verdis Falstaff. In den Jahren 1997 bis 2002 war Jonathan Nott Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters und von 2000 bis 2003 beim Ensemble Intercontemporain in Paris tätig. Während seiner Amtszeit in Bamberg hat Nott die Artist-in-Residence-Reihe gegründet, kooperierte hierfür mit Vadim Repin, Truls Mørk und Pierre-Laurent Aimard. 2004 richteten die Bamberger Symphoniker zum ersten Mal den Bamberger Symphoniker Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb (seit 2016 the mahler competition) aus, dessen Jury-Präsident Jonathan Nott war.
Jonathan Nott war an vielen Aufnahmen beteiligt: György Ligeti war einer seiner Mentoren und Jonathan Nott nahm mit den Berliner Philharmonikern dessen gesamte Orchesterwerke für das Label Teldec auf. Bei Tudor Records veröffentlichte er gemeinsam mit den Bamberger Symphonikern preisgekrönte Einspielungen von Mahler, Bruckner, Schubert und Strawinsky.