Der Klarinettist und Komponist Jörg Widmann ist erster Preisträger des neu ins Leben gerufenen Musikpreises des „Heidelberger Frühling“. Das gleichnamige Musikfestival vergibt die Auszeichnung zukünftig jährlich an Kulturschaffende, die sich authentisch, substanziell und nachhaltig für die Vermittlung von klassischer Musik einsetzen. Der in seiner Form einzigartige Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird vom Baustoffhersteller HeidelbergCement gestiftet, dem Gründungspartner des „Heidelberger Frühling“, der dem Festival seit 1997 als Hauptförderer verbunden ist. Übergeben wird die Auszeichnung am Samstag, den 23. März im Rahmen der „Langen Nacht der Kammermusik Akademie“ in der Heidelberger Stadthalle.
Festivalintendant Thorsten Schmidt begründet die Wahl des ersten Preisträgers folgendermaßen: „Die Zukunft muss das höhere Echo der Vergangenheit sein.’ Dieses Zitat Robert Schumanns scheint für den großen Schumann-Freund Jörg Widmann ein essentieller Satz für sein musikalisches Leben zu sein. Als Komponist und Programmmacher ist er stets diesem Leitgedanken verbunden. Zukunft ist nicht etwas, was ohne Zutun des Menschen geschieht. Vergangene Zukunft ist Geschichte. Jörg Widmann gestaltet als Komponist, Klarinettist und Lehrender Zukunft mit stetem Bezug auf die Vergangenheit. Seine Konzerte und Programme sind flammende Plädoyers für musikalische Perfektion und intensiver Sprachkurs’ in musikalischer Klangrede. Sein Wirken ist der ununterbrochene Dialog mit dem Publikum aus dem Impuls heraus, Menschen begeistern zu wollen, neue Horizonte zu eröffnen. Leidenschaft und Perfektion in stetem Ringen um die Sache zeichnen Jörg Widmann aus, ein stetes Ringen um die Aussage mit dem Ziel zu wirken und zu bewirken. Damit ist Jörg Widmann Botschafter der Mission unseres Festivals. Für die erstmalige Vergabe des Musikpreises des Heidelberger Frühling’ kann es keinen anderen Preisträger geben als ihn.“
Zur Preisverleihung am 23. März wird ein hochkarätig besetztes Auditorium erwartet, denn sie bildet den Abschluss der Tagung „Festivals 3.0 – eine Möglichkeit Zukunft zu gestalten?“. Hierbei treffen sich am 22. und 23. März internationale Festivalintendanten und Konzertveranstalter beim „Heidelberger Frühling“ mit führenden Marktforschern und Verantwortlichen aus der Wirtschaft. Diskutiert werden sollen das Verhalten und die Wünsche des Publikums von morgen, die Aufgaben und Chancen von Festivals und Konzertveranstaltern sowie die Auswirkungen unterschiedlicher Finanzierungsformen auf die Performanz und das Selbstverständnis einer Einrichtung.
Mit mehr als 130 Veranstaltungen und 35.000 Besuchern pro Jahr sowie einem innovativen Programmkonzept ist der „Heidelberger Frühling“ eines der führenden Klassikfestivals in Deutschland. Internationale Beachtung finden einzigartige Projekte wie das Streichquartettfest oder die Festival Akademie. Der Etat liegt 2013 bei rund 2,2 Millionen Euro, finanziert zu 43 Prozent durch Fundraising und Sponsoring, zu 32 Prozent durch Karteneinnahmen und zu 25 Prozent durch Zuschüsse der Stadt Heidelberg.
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