Die diesjährige Opernproduktion der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) ist erneut ein musikalisches Ereignis ersten Ranges. Die Junge Oper Schloss Weikersheim spielt corona-bedingt mit einer Auslastung von 40% der sonstigen Kapazität. Die insgesamt elf Open-Air-Aufführungen im Weikersheimer Schlosshof sind mit jeweils 380 Personen restlos ausverkauft.
Im Jahr ihres 70jährigen Bestehens präsentiert die JMD „Carmen“ von Georges Bizet mit einem internationalen Ensemble mit jungen Sängerinnen und Sängern aus 12 Nationen (Kolumbien, Chile, Südkorea, Malaysia, China, Frankreich, Deutschland, Portugal, Polen und Slowenien, USA, Südafrika) am Beginn ihrer Karriere. Die Musikalische Leitung hat Elias Grandy. Es spielt das Bundesjugendorchester.
Regisseur Björn Reinke zündet den Sprengstoff dieses Musikdramas: Er lotet die Tiefe der Charaktere aus und stellt sie in einen gesellschaftlichen Kontext, zeichnet schwarz-weiß und rot! Als Anführerin einer Gruppe systemkritischer Künstler, die ihre Freiheitsparole nicht nur an Häuserwände sprayen, ist Carmen bereit, auch den höchsten persönlichen Preis für ihr Ideal zu bezahlen: ihr Leben.
Die Junge Oper Schloss Weikersheim steht für lebendiges, intelligentes Musiktheater, höchstes musikalisches Niveau und frische Stimmen. Zahlreiche Vertreter von Agenturen und Intendanten renommierter Opernhäuser „casten“ hier die Stars von morgen. Die Internationale Opernakademie der JMD ist eines der renommiertesten Projekte für die Förderung des internationalen Opernnachwuchses in Europa.
Förderer 2021 sind: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Main-Tauber-Kreis, Stadt Weikersheim, Stiftung Würth, Gesellschaft für Verwertung von Leistungsschutzrechten GVL, Würth AG, Wittenstein, Fränkische Nachrichten, Wirthwein AG, Hieber, Überlandwerk Schäftersheim, DATA MODUL, ebm pabst, LAUDA, druckPunkt, Autohaus Hertlein, Sparkasse Tauberfranken. Partner sind der Deutsche Musikrat, Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und die TauberPhilharmonie Weikersheim.
70 Jahre Begeisterung für Musik
Jeunesses Musicales Deutschland – www.jmd.info
Die Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) ist die deutsche Sektion der Jeunesses Musicales International. Diese wurde während des Zweiten Weltkriegs in Brüssel mit dem Ziel der friedlichen Begegnung junger Musiker und der Völkerverständigung gegründet und gilt heute als die größte Jugend-Kultur Organisation der Welt. Die JMD fördert junge Musikerinnen und Musiker und vermittelt ihnen Wahrhaftigkeit, Begeisterung und Liebe zu ihrer Sache. Unter einer Fülle von Kursen ist die Internationale Opernakademie ein besonderes Glanzlicht. Für viele Sängerinnen und Sänger ist die Junge Oper Schloss Weikersheim ein Synonym für einen prägenden Moment ihrer musikalischen Biografie und einen entscheidenden Schritt in ihrer Karriere. 2021 feiert die JMD ihr 70jähriges Bestehen.
Hohe Professionalität und jugendliche Energie
Internationale Opernakademie – www.oper-weikersheim.de
Die Open-Air-Vorstellungen der „Jungen Oper Schloss Weikersheim“ sind das fulminante Finale der Internationalen Opernakademie der JMD. Was als studentische Initiative begann hat sich zu einem der renommiertesten Förderprojekte des Opernnachwuchses auf europäischer Ebene und zu einem Magnet für junge Talente entwickelt mit regelmäßig weit über 200 Bewerbungen. 2021 bietet die JMD 23 jungen Sängerinnen und Sängern aus Kolumbien, Chile, Südkorea, Malaysia, China, Frankreich, Deutschland, Portugal, Polen und Slowenien, den USA und Südafrika, die am Ende ihres Studiums oder am Beginn einer professionellen Laufbahn stehen, die Möglichkeit, mit einem erstklassigen Künstlerischen Team eine Partie zu erarbeiten und vor großem Publikum auf die Bühne zu bringen.
Hohe Professionalität geht hier eine perfekte Verbindung mit jugendlicher Energie ein. Was die mehrwöchige Opernakademie den jungen Künstlern vermitteln, ist inspiriert vom Credo der Jeunesses Musicales: Höchste künstlerische Authentizität, kompromisslose Liebe zur Qualität und ein freundschaftlicher Teamgeist. Die jungen Sängerinnen und Sänger müssen sich unter professionellen Bedingungen beweisen und ihren Platz finden. Rollenstudium, darstellerisches Vermögen, Körpertraining – die JMD bereitet die Nachwuchstalente intensiv auf all das vor, womit sie als Opernsänger konfrontiert sein werden, und was die Ausbildung an der Hochschule in einem wesentlichen Punkt ergänzt. Enthusiastisch und diszipliniert arbeiten sie daran, ihren Fähigkeiten den letzten Schliff zu geben, denn sie alle brennen für einen Traum: die große Opernbühne. Und für manche ist Weikersheim der erste Schritt in eine internationale Karriere.
Die Förderung internationaler Gesangstalente ist nur ein Bestandteil eines umfassend gesteckten Rahmens der Akademie: als Opernorchester engagiert die JMD jeweils ein Jugendorchester von nationalem Rang, in diesem Jahr das Bundesjugendorchester – für die jugendlichen Musiker eine seltene Gelegenheit, das Opernfach kennen zu lernen und damit ihre musikalische Ausbildung um eine weitere wichtige Facette zu ergänzen. Und auch ans Dirigentenpult holt die JMD den Nachwuchs. Hierfür kooperiert die JMD mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrats: Zwei Stipendiaten übernehmen während der gesamten Probenzeit Aufgaben von der Korrepetition bis zur Dirigier-Assistenz. Bei insgesamt elf Aufführungen im Schlosshof winkt ihnen die Chance, einmal eine gesamte Vorstellung zu dirigieren.
Opernorchester
Bundesjugendorchester – www.bundesjugendorchester.de
Das Bundesjugendorchester in Trägerschaft des Deutschen Musikrats ist Deutschlands jüngstes Spitzenorchester für Nachwuchsmusiker im Alter von 14 bis 19 Jahren und das Patenorchester der Berliner Philharmoniker. Dirigenten wie Gerd Albrecht, Gustavo Dudamel oder Kirill Petrenko standen hier bereits am Pult; Solisten waren unter anderem Christian Tetzlaff, Tabea Zimmermann, Sting oder Peter Maffay. Seit 2018 ist Sir Simon Rattle Ehrendirigent des Bundesjugendorchesters: „Ich liebe dieses Orchester. Ihr spielt wundervoll und ihr seid unsere Zukunft. Mit der Musik in euren Händen bin ich voller Hoffnung.“ (Sir Simon Rattle)
Tourneen führten das Orchester durch ganz Europa, nach Nord- und Südamerika, Asien und Afrika. Im Rahmen zeitgeschichtlich bedeutender Projekte konzertierte das Spitzenensemble unter der Leitung von Kurt Masur anlässlich des 50. Jahrestages der Berliner Luftbrücke in New York sowie 2007 während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in sechs Staaten Mittel- und Südosteuropa. Im Mai 2016 eröffnete das Orchester das Deutsche Jahr in Mexiko-City, im September 2017 begleitete es die Gründung des nationalen ukrainischen Jugendorchesters in der Ukraine, im Januar 2018 tourte es durch Indien, 2019 durch Südafrika.
Das Bundesjugendorchester ist prominentes Mitglied der Jeunesses Musicales Deutschland. Hauptförderer des Orchesters sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die DekaBank Deutsche Girozentrale, die Daimler AG, die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten, die Stadt Bonn, die Deutschen Orchestervereinigung, die Stiftung Bundesjugendorchester und viele private Förderer.
Junge Oper aus Tradition
Produktionen der Jungen Oper Schloss Weikersheim
Alle zwei Jahre wird der Weikersheimer Schlosshof zur Opernbühne. Besondere Beachtung in der internationalen Fachwelt fanden folgende Produktionen:
2011–2015 Trilogie der Mozart-DaPonte Opern „Così fan tutte“, „Don Giovanni“ und „Le nozze di Figaro“, Musikalische Leitung: Bruno Weil
2007 „La Cenerentola“ (G. Rossini), Musikalische Leitung: Alessandro de Marchi
2003 „Carmen“ (G. Bizet), Musikalische Leitung: Jakov Kreizberg
1997 „Don Giovanni“ (W.A. Mozart), Musikalische Leitung: Lothar Zagrosek
1993 „Orphée“ (P. Glass), Musikalische Leitung: Dennis Russell Davies – europäische Erstaufführung
„Es ist eine absolut realistische Erfahrung. Denn wir stellen die gleichen Anforderungen, die wir in den Opernhäusern auch stellen. In Weikersheim geht es darum, wirklich das Optimum herauszuholen. Die Junge Oper Schloss Weikersheim ist da international alleinstehend.“
Dirigent Patrick Lange