"Kilian Forster, derzeit amtierender Grünkohlkönig Dresdens und Intendant der Jazztage Dresden, hatte sich sein Amtsjahr wahrlich anders vorgestellt. Nun kämpft er um das Überleben des längsten, vielfältigsten und umfangreichsten Jazzfestivals Deutschlands. Mit der neuen Initiative STUMME KÜNSTLER möchte er die Sensibilität für die großen Probleme der freien Kulturwirtschaft mit all ihren Beteiligten erhöhen.
Der Freistaat Sachsen hat mit den Musikschulen und Hochschulen eine hervorragende Ausbildung für kreative Künstler geschaffen. Was nützt jedoch die beste Ausbildung, wenn aktuell die Auftritte nicht stattfinden dürfen und in der Folge viele freie Veranstalter reihenweise in der Insolvenz landen?
Es bedarf einer sofortigen Weichenstellung und politischen Rahmensetzung für allgemeine, bei Bedarf auch maßgeschneiderte Hilfsangebote in den Dimensionen, die die freie Veranstaltungsbranche und die Künstler zum Überleben benötigen.
Die Forderungen für Künstler und Veranstalter stehen am Beginn eines kreativen Ideenaustausches – am Beispiel der Jazztage Dresden, die ohne direkte Hilfe von mindestens 20% des Vorjahres-Nettoumsatzes nicht mehr überlebensfähig sind. Mit zuletzt rund 40.000 Besuchern jährlich steht das Festival vor dem Schicksal, nach aktuellem Insolvenzrecht ab September 2020 "einfach so“ von der Bildfläche zu verschwinden. Das Ziel der Aktion STUMME KÜNSTLER ist die tatsächliche Substanzsicherung der freien Veranstalter, der Veranstaltungswirtschaft und der freien Künstler mit allen zugehörigen Berufsgruppen.
Die erste Demonstration wird, natürlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften, am Mittwoch, 13. Mai, um 11 Uhr auf dem Gelände der Filmnächte am Elbufer stattfinden. Die 50 genehmigten Teilnehmer der Demonstration, unter ihnen Dresdner Veranstalter und Künstler, werden mit 40 überlebensgroßen Jazztage-Konzertfotos vor der Silhouette der Altstadt Stellung beziehen.
Der Freistaat Sachsen hat mit seinen immensen kulturellen Schätzen aus vielen Jahrhunderten die Möglichkeit, aus dieser Krise mit den derzeit kreativen Künsten hervorzugehen. Er sollte die Chance nicht versäumen."